Die Landessportschule in Bad Blankenburg (Thüringen) und das niedersächsische Dinklage waren Austragungsorte des diesjährigen Deutschlandpokals in den Altersklassen der Jugend 15 und 13. Als einziger Landesverband gelang es dabei dem Team der ARGE Leistungssport Baden-Württemberg, sich in allen vier Wettbewerben einen Platz auf dem Podest zu erspielen. In der Gesamtwertung dieser prestigeträchtigen Veranstaltungen musste man sich mit 89 Wertungspunkten in einem engen Spitzenfeld dem Siegerteam aus Niedersachsen (91 Punkte) und den punktgleichen Teams aus Hessen und Bayern (ebenfalls je 89 Punkte) geschlagen geben und wurde Vierter.
„Es war schon sehr eng da vorne“, sagte Martina Schubien, Landestrainerin und ARGE-Referentin für Leistungssport, die sich zusammen mit ihren Trainerkollegen natürlich schon gerne eine bessere Platzierung im Gesamtklassement erhofft hatte. „Schließlich hatten wir im Gegensatz zu anderen der Topverbände keine sportlichen Ausreißer nach unten“, analysierte Schubien.
Im Mädchen 15-Wettbewerb ließ das ARGE-Team in der Vorrunde – neben zwei deutlichen Siegen gegen Hamburg (4:0) und Bayern (4:1) mit einem 4:3-Erfolg über die hessische Mannschaft um Ausnahmespielerin Josephina Neumann aufhorchen. Nach zwischenzeitlichem 2:3-Rückstand schafften dabei Leonie Müller (VfL Sindelfingen) und Fatme El Haj Ibrahim (VfL Herrenberg) noch die Wende, so dass der Gruppensieg bejubelt werden konnte. Die anschließende Auslosung wollte es so, dass man nach einem überdeutlichen 4:0 gegen Schleswig-Holstein bereits im Halbfinale abermals auf die Hessinnen traf. Diesmal blieb es bei Punktgewinnen durch Bao Chau Elisa Nguyen (TTV Ettlignen) und Fatme El Haj Ibrahim, das wohl vorentscheidende Doppel der beiden ging nach 2:0-Satzführung noch knapp gegen Josephina Neumann/Amelie Guzi Jia verloren. Es war zugleich die einzige Doppelniederlage der beiden im gesamten Turnier. „Wir hatten etwas Lospech, gegen einen anderen Halbfinalgegner hätten wir vermutlich den Einzug ins Endspiel gepackt“, sagte Trainer Liu Liping, der trotz des 4:1-Erfolgs im „kleinen Finale“ über das Team aus Bayern eine gewisse Enttäuschung nicht verbergen konnte.
Die Jungen 15 unter Leitung von Shen Zhujun reihten sich in der Vorrundengruppe nach Erfolgen über Thüringen und Saarland (4:0 und 4:1) hinter den Bayern auf dem zweiten Platz ein und qualifizierten sich somit direkt für das Viertelfinale. Dort bezwangen Tien Nghia Phong (TTC Bietigheim-Bissingen), Jonathan Gaiser (TV Öschelbronn) und Jannis Würzberger (FC Külsheim) die Mannschaft aus Sachsen-Anhalt verdientermaßen mit 4:2. „Im Halbfinale gegen Niedersachsen konnten unsere Jungs, genauso wie beim Vorrunden-0:4 gegen Bayern, ihr Potenzial dann nicht immer zur Geltung bringen“, sagte Martina Schubien. Im Spiel um Platz drei war man dann jedoch gegen Thüringen wieder obenauf, beim 4:1 punkteten Tien Nghia Phong (2), Jonathan Gaiser und das Doppel Phong/Gaiser, Len Müller (TV Calmbach) unterlag nur knapp im Auftakteinzel.
Das favorisierte Team aus Hessen war im Mädchen 13-Wettbewerb nicht zu knacken, im Endspiel unterlagen die ARGE-Spielerinnen trotz heftiger Gegenwehr mit 0:4. Was der guten Stimmung im baden-württembergischen Lager keinen Abbruch tat. „Wir haben unsere Position als klare Nummer zwei klar unterstrichen und mit Ausnahme einer Spielerin können wir auch im kommenden Jahr noch einmal in dieser Altersklasse antreten“, sagte Martina Schubien. Die spielerische Qualität verdeutlichten die klaren Erfolge in der Vorrunde über Westdeutschland und Rheinland/Rheinhessen (jeweils 4:0) sowie im weiteren Verlauf gegen Brandenburg (4:1) und Bayern (4:2). „Wenn es mal kritische Situationen gab, dann waren die Mädels mental gut drauf und glänzten mit taktischer Disziplin und viel Selbstvertrauen.“ Und doch erkannte die Trainern auch ein paar Defizite: „Die Hessinnen hatten mehrere Materialspielerinnen in ihrem Kader, gegen die wir nicht immer eine passende Antwort hatten. Daran gilt es für unseren Nachwuchs im Training noch anzusetzen.“ Den zweiten Platz erspielten sich Lotta und Leni Rothfuß (beide TTC Renchen), Chenhao Chen und Ksenija Poznic (beide TSV Korntal).
Für eine positive Überraschung sorgten die Jungen 13 mit Abschlussrang drei, der mit einem 4:2-Erfolg über Sachsen-Anhalt festgezurrt wurde. „Diesen Platz hätten wir am Anfang sofort unterschrieben“, sagte Trainer Andreas Dörner, der ein positives Fazit zog: „Im Turnier gab es diverse Höhen und Tiefen, aber wenn es darauf ankam, waren die Jungs da. Immerhin schafften wir es als einziges ungesetztes Team ins Halbfinale.“ In der Vorrunde gewannen Kostja Chepksaov (FT Freiburg), Damjan Poznic (TSV Korntal), Bence Szabo (ASV Grünwettersbach) und Luca Xu (DJK Sportbund Stuttgart) gegen Hessen, den dritten Gruppenplatz verteidigten sie dann souverän mit einem 4:1 in der Zwischenrunde über Schleswig-Holstein. In der KO-Runde folgte ein 4:2 über Westdeutschland und ein 0:4 gegen Bayern.
