Etwas im Schatten der Proklamation zur Sportlerin und zum Sportler des Jahres wurde bei der pompösen Gala im Kurhaus zu Baden-Baden auch die „Newcomerin des Jahres“ geehrt. Diese besondere Ehre wurde der 15-jährigen Annett Kaufmann von Tischtennis-Bundesligist SV Böblingen zuteil.
Das „Golden Girl“ des Deutschen Tischtennisbundes wurde am vierten Advent in Baden-Baden für ihr grandioses Tischtennisjahr ausgezeichnet. Im August gewann die Ballkünstlerin drei Goldmedaillen bei den U 15-Europameisterschaften in Kroatien, Anfang Oktober war sie Teil des Damenteams, das Gold im rumänischen Cluj holte und als Krönung holte sie sich auch noch den Einzeltitel bei den U 21-Europameisterschaften im belgischen Spa – als jüngste Titelträgerin der Geschichte.
Und jetzt auch noch „Newcomerin des Jahres“. Zusammen mit ihrer Mutter wurde Annett Kaufmann am Sonntag persönlich vom verantwortlichen Orgateam in die Kurstadt chauffiert, wo zum 75. Mal die Wahl zu den „Sportlern des Jahres“ stattfand. Diese stand größtenteils im Zeichen der Olympischen Spiele von Tokio, gleich 48 Medaillengewinnerinnen und –gewinner machten bei der Verleihung ihre Aufwartung.
Als bisher jüngste Siegerin in der seit 2017 ausgelobten Kategorie zur „Newcomerin des Jahres“ gesellte sich Annett Kaufmann unter die deutsche Sportelite. „Das war schon alles sehr ungewohnt und richtig luxuriös“, sagte sie am Tag danach, „das fing mit dem Abholen an. Vorort musste ich einen Schnelltest machen, dann durfte ich über den roten Teppich ins Kurhaus laufen. Es waren so viele Fotografen da. Ich fühlte mich teilweise, als wäre ich in Hollywood.“ Das anfänglich leichte Unbehagen legte sich bei der aufgeweckten 15-jährigen aber recht schnell. „Wir saßen an einem Tisch mit zwei älteren Damen, beide über achtzig, die auch schon Sportlerinnen des Jahres waren“, erzählt Annett Kaufmann, „die Stimmung war richtig familiär.“ Nach einem leckeren Essen wurde der Ehrungsreigen mit der „Newcomerin des Jahres“ eröffnet. Am Mikrofon ließ Kaufmann noch einmal das Erfolgsjahr Revue passieren und dankte ihren Trainern und ihrer Familie für die tatkräftige Unterstützung.
Nach etlichen netten Gesprächen im Kreise der Tischtennisfamilie – unter anderem war auch Paralympics-Sieger Valentin Baus dabei – und einer Fotosession mit dem frisch gekürten „Sportler des Jahres“ Alexander Zverev wurden die beiden Kaufmanns zu später Stunde wieder ins heimische Bietigheim gefahren. „Das war wirklich ein ganz besonderer Abend“, sagte Annett Kaufmann.
Bericht: Thomas Holzapfel
Foto: privat