Für das Präsidium von Tischtennis Baden-Württemberg e. V. steht fest: Die Sportentwicklung ist eines der ganz zentralen Themen der Zukunft, um die Mitgliedergewinnung und –bindung in den Vereinen verbandsseitig zu unterstützen und zu stärken. Zu diesem Zweck würden in einem gemeinsamen Verband die Investitionen in diesem Bereich verstärkt, um so den Vereinen und Bezirken die bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen. Wie dies aussehen könnte, soll an einem Beispiel im TTVWH verdeutlicht werden, wo bereits ein Referent hauptamtlich die Sportentwicklung verantwortet.
Ausgangssituation im Jahr 2013
Im Jahr 2013 hat der FC Langenburg 3 aktive Herrenmannschaften. Es gibt keine Trainer und keinen Nachwuchs/Jugend.
Um dies zu ändern hat sich ein Team aus 4 Personen gebildet, um Nachwuchs heranzuziehen bzw. eine Jugendabteilung aufzubauen. Zeitgleich wurde eine neue Halle gebaut, was als Chance für eine Neuausrichtung im Verein bzw. der TT-Abteilung gesehen wurde. Da nur rudimentäre Kenntnisse von Jugendarbeit im Verein selbst vorhanden waren, wurde um Unterstützung durch den Verband gebeten. Diese Anfrage mit der Bitte um Beratung und Unterstützung ging im Juni 2013 in der Geschäftsstelle ein.
Vereinsberatung durch den Verband
Es fanden zwei Vorort-Termine durch den Referenten für Sportentwicklung, Markus Senft, statt. Bei diesen Terminen mit den Vereins-Vertretern fand ein Austausch über Vorstellungen des Vereins und Möglichkeiten in der Jugendarbeit statt. Markus Senft gab Informationen und Anregungen über mögliche Aktionen / Projekte, die der Verein durchführen könnte und welche Finanzierungsmöglichkeiten und –unterstützungen existieren. Es folgte eine Festlegung kurz-, mittel- und langfristiger Ziele. Als Startschuss diente ein Schnupperkurs im Herbst 2013, für welchen der Verein viel Werbung machte. Der dritte Vorort-Termin durch den Verband beim Verein während des nun stattfindenden Jugendtrainings diente der Unterstützung in der Trainingsgestaltung bzw. Trainingsorganisation. Daneben unterstützte Markus Senft den FC Langenburg bei der Suche nach Trainern und informierte über Fortbildungsangebote im Verband.
Seit dem Jahr 2014 führte der Verein dann viele weitere Aktionen durch:
- Kooperation mit einer Schule – Unterstützung durch „Tischtennis macht Schule“
- Durchführung des TT-Sportabzeichens in den Schulen vor Ort
- Durchführung von mini-Meisterschaften
- Teilnahme am Spielbetrieb mit der Jugend ab der Saison 2014/15 mit einer Mannschaft
- D-Trainerausbildung/C-Trainerausbildung, um die Qualität im Training zu erhöhen.
- Regelmäßige Teilnahme am Vereins-Servicetag von Trainern und Betreuern des Vereins.
Der FC Langenburg heute
Heute hat der FC Langenburg insgesamt 5 Jungenmannschaften und 3 Mädchenmannschaften im Spielbetrieb. Pro Mannschaft gibt es einen festen Beteuer. Seit 2017 sind über 60 Kinder im 2 Mal wöchentlich stattfindenden Training (plus Einzeltrainings). Der Verein bemüht sich stetig um die Gewinnung neuer Ehrenamtlicher aus den eigenen Mitgliedern und hat seit 2017 einen eigenen Honorartrainer für das Vereinstraining, vor allem für die Jugendlichen. Dieser wurde mithilfe der Unterstützung des Verbandes gefunden.
Der Ertrag ist ferner, dass Langenburg heute zwei Spieler hat, die auf BaWü-Ebene teilnehmen. Daneben haben zwei Jugendliche die STARTTER-Ausbildung (ehemals D-Lizenz) absolviert und sind Kandidaten für die C-Trainerausbildung.
Toni Celerino, Abteilungsleiter vom FC Langenburg: „Ohne Vereinsberatung bzw. Unterstützung durch den Verband wäre der Verein nicht da, wo er heute ist. Wir hatten am Anfang keine Ahnung von der Jugendarbeit. Die Beratung und die Gespräche bei uns hier vor Ort waren der Grundstein für unsere tolle Entwicklung in den letzten Jahren!“.
Vorteile für Vereine: Langfristige Begleitung durch den Verband
Die Vorteile für Vereine im Vergleich zu einmaligen Schnuppermobil-Aktionen bestehen vor allem in der längerfristigen Betreuung durch den Verband. Gerade nach der Durchführung von Schnuppermobil-Aktionen oder Ähnlichem stehen Vereine vor der eigentlichen Herausforderung, nämlich viele neue Kinder in ihr Training zu integrieren, um sie langfristig an den Verein zu binden. Dass dies nicht von der heimischen Couch, sondern nur durch eine hauptamtlich geführte Sportentwicklung verbandsseitig unterstützt werden kann, wie sie auch in einem gemeinsamen Verband angestrebt wird, ist klar. Sportentwicklungs-Referent Markus Senft: „Der FC Langenburg ist ein Paradebeispiel, wie Vereinsberatung wirken kann. Natürlich hat nicht jeder Verein diese großen Sprünge in seiner Entwicklung, doch können sich Vereine, die sich mit engagierten Mitgliedern auf den Weg machen wollen, etwas zu bewegen, durch Unterstützung aus der Sportentwicklung im kleinen wie im großen Rahmen weiterentwickeln.“
Ausgangslage des Verein |
Heutige Situation des Vereins |
- 3 Herren-Teams - keine Nachwuchs-Teams - kein Trainer |
- 3 Herren-Teams - 1 Damen-Team - 8 Nachwuchsteams (5 Jungen, 3 Mädchen) - pro Mannschaft ein Betreuer - 4 Trainer - über 60 Kinder im Trainer |
Autor: TTBW
Fotos: FC Langenburg
Einige Impressionen: |