Gute gemeinsame Sache: Die Wähler haben entschieden. Südbaden und Württemberg werden ab 1.1.2020 einen gemeinsamen Baden-Württemberg-Verband bilden. In Baden konnte die laut Satzung erforderliche Hürde von 80 % nicht übersprungen werden. Im „Wahlkampf“ betonten die Befürworter einer Fusion die große Bedeutung der Sportentwicklung. Gesagt – getan: Bereits eine Woche nach den Verbandstagen einigten sich die Verantwortlichen Südbadens und Württembergs auf ein gemeinsames Konzept. Noch besser: Das Ehrenamt beider Verbände machte gleich Nägel mit Köpfen – und segneten das Arbeitspapier für die nächsten Monate mit dem Hauptamt ab. Damit ist der Startschuss für die Zukunft der Sportentwicklung in Tischtennis Baden-Württemberg bereits gefallen.
Stefan Schweiß (Foto oben), Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten Sportentwicklung in TT BaWü, zeigte sich am Freitag in Stuttgart äußerst zufrieden: „In diesem Programm stecken viele Chancen für uns Südbadener. Die Vereine können mit diesen Angeboten eine Strategie entwickeln, wie sie sich verbessern. Wir werden dieses Programm ständig prüfen und optimieren.“ Auf Vorfreude stößt das neue Konzept auch bei Jacqueline Pirk, letzten Samstag beim TTVWH-Verbandstag gewählte Vizepräsidentin Sportentwicklung/Öffentlichkeitsarbeit: „Die Sportentwicklung wird im TTVWH schon seit einigen Jahren forciert. Aber dennoch ist immer noch mehr möglich. Durch die Verschmelzung mit Südbaden haben wir die Möglichkeit noch mehr Projekte zu starten und zu intensivieren. Dies ist eine Chance die wir auf jeden Fall gemeinsam nutzen wollen und werden. Ich freue mich jetzt schon auf die Zusammenarbeit!“
Im Arbeitsalltag umsetzen wird die Konzeption Markus Senft, hauptamtlicher Referent für Sportentwicklung. Ihm kommt die Aufgabe zu, die Aktionen zu planen, Mitarbeiter vor Ort zu gewinnen, die FSJ-Mitarbeiter einzubinden, die Events durchzuführen und anschließend zu evaluieren. Mit diesen Ergebnissen geht es dann regelmäßig in die Fachausschuss-Arbeit mit den Ehrenamtlichen. Mit Hilfe dieses ständigen Verbesserungsprozesses soll unter dem Strich der Maßnahmen zur Mitglieder-Gewinnung und -Bindung größtmöglicher Nutzen stehen.
Keine Zeit zu verlieren: Die agilen Sportentwickler handeln nicht nach dem Motto „Papier ist geduldig“. Vielmehr geht es mit der Umsetzung der Konzeption gleich jetzt im zweiten Halbjahr 2019 los. Auf dem Plan stehen:
- Ein Workshop Junior-Assistent im Verein für junge Engagierte im Alter von 12 – 15 Jahren wird angeboten. Erster Termin war ein Seminar im Rahmen des Vereins-Service-Tages am 22. Juni. Die überwältigende Nachfrage: Gleich 20 Nachwuchs-Trainer hatten sich kurzfristig angemeldet. Mindestens zwei weitere Workshops stehen in den nächsten Monaten auf dem Plan. Angedachtes Thema dabei ist für eine Veranstaltung in Südbaden die Gestaltung von Kinder-Training.
- Bereits mehrere Vereine haben eine Vereinsberatung, durchgeführt von Markus Senft, in Anspruch genommen. Diese individuelle Beratung mit einer Aufnahme des IST-Zustandes, einer gemeinsamen Zielsetzung und der Gestaltung eines Maßnahmenplans wird ergänzt durch dezentral durchgeführte Workshops, an denen mehrere Vereinsvertreter gleichzeitig teilnehmen.
- Der Pool junger Mitarbeiter im Freiwilligendienst (FSJ bzw. BFD) wird ausgebaut. Neben den drei bereits verpflichteten FSJ-lern in Stuttgart sollen jetzt noch alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, Manpower in Südbaden mit Hilfe von Freiwilligen zu schaffen. Manche Abiturienten ändern noch kurzfristig ihre Zukunftspläne und suchen in diesen Wochen ein entsprechend spannendes Betätigungsfeld. TT Baden-Württemberg kann dies bieten. Die Stellenanzeige wird in wenigen Tagen in allen TTBW- und Südbaden-Medien und per Rundmail an die Vereine veröffentlicht. Der Hinweis auf Stellen in der Saison 2020/21 wird dabei nicht fehlen.
- Die Trainingsgestaltung wird unterstützt. Bereits ab Ende September können die Vereine und Trainer Südbadens und Württembergs auf eine Datenbank mit Trainingsprogrammen in der Geschäftsstelle zurückgreifen. Je nach Zielgruppe (Schule, Anfänger, Fortgeschrittene, Leistungssportler) sind die Übungsreihen strukturiert und werden den um Rat Fragenden per Email-Anhang zugeschickt. Auch beim Trainer-Personal fördert TT Baden-Württemberg die Suche mit Hilfe eines Trainer-Portals.
- Die bisherigen Aktionen von „TTVWH on tour“ werden regional ausgeweitet. Bereits im Herbst erhalten die Vereine die Chance, im Rahmen einer Schnuppermobil-Tour durch Südbaden interessante Aktionen bei Schul-Festen, Tagen der offenen Tür oder mini-Meisterschaften zu gestalten.
Begleitet werden all diese Aktivitäten durch eine aktuelle Berichterstattung. Auf der TTBW-Homepage sowie im Newsletter wird es regelmäßig Berichte mit Fotos/Filmen sowie Hintergrund-Storys mit Interviews zu lesen geben. Die nächsten Termine werden angekündigt.
Ein Werbe-Flyer mit der Gesamtübersicht aller Sportentwicklungsmaßnahmen wird erstellt. Ziel: Die Verteilung bei allen Tischtennis-Veranstaltungen. Markus Senft blickt sehr zuversichtlich auf sein Aufgabengebiet: „Wir möchten mit unseren gemeinsam entwickelten Ideen den Vereinen auch zukünftig die Chance geben, sich nachhaltig aufzustellen. Vor allem das Workshop-Angebot für junge Engagierte oder auch in der Vereinsberatung sind Bausteine, die die Rahmenbedingungen für die Vereine verbessern können. Ziel ist es, in Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt, allen Vereinen die Möglichkeiten aufzuzeigen und sie bei der Umsetzung ihrer ausgewählten Maßnahmen zu unterstützen. Die ersten Projekte sind bereits in Planung und ich freue mich auf die gemeinsame Umsetzung in den Vereinen.“
Autor: Thomas Walter, Geschäftsführer TT Baden-Württemberg