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Series Finals auf Fuerteventura: Anja Brodbeck (TuS Metzingen) nimmt erstmals teil

Die Race-Serie als Familiensache

Anja Brodbeck (Tus Metzingen)

Im vorweihnachtlichen (Alltags-)Stress schweben die „Series Finals“, das Bundesfinale der diesjährigen Race-Serien, noch nicht in allen Köpfen, doch das dürfte sich spätestens nach dem Jahreswechsel ändern. Am 12. Januar 2024 ist es wieder soweit, dann steigt im Playitas Sport-Resort auf Fuerteventura das große Finale. Eine der beiden teilnehmenden Spielerinnen im 16er-Feld auf der Kanareninsel ist Anja Brodbeck vom TuS Metzingen, Dritte des TTBW-Landesfinals, die in gespannter Erwartung die Reise angeht. Und die sich riesig über Unterstützung aus der eigenen Familie freut.

Schließlich ist auf Fuerteventura auch ihr Bruder Marc Skokanitsch wieder mit von der Partie. Der 30-jährige nahm bereits 2022 am Finale teil, belegte dabei den starken dritten Platz. Nachdem er im vergangenen Jahr nur knapp die Qualifikation verpasste, darf er nun – als Zweitplatzierter des Verbandsfinales – wieder ins Flugzeug steigen. „Natürlich ist es etwas Besonderes, zusammen mit meinem Bruder am Bundesfinale teilzunehmen“, sagt die anderthalb Jahre ältere Schwester, die gemeinsame Auftritte mit der Familie allerdings gewohnt ist. „Wir haben schon öfters bei größeren Turnieren, wie beispielsweise Deutschen Meisterschaften für Leistungsklassen, mitgemacht. Diese Erlebnisse bleiben einem sehr lange positiv in Erinnerung“, sagt Anja Brodbeck, die zudem als Spielerin im Männer-Verbandsligateam des TuS Metzingen mit Marc und Vater Martin eine enge Familienbande pflegt. Genauso wie mit Mutter Andrea Skokanitsch im Frauenteam. „Der TuS Metzingen ist mein Heimatverein, an dem hängt mein Herz“, sagt Anja Brodbeck, die vor einigen Jahren schon bei den Frauen des TSV Herrlingen, der SV Böblingen und des TSV Betzingen bis hoch in die Regionalliga spielte. „Die Zeit für recht lange Fahrten zu den Spielen, früher auch zu den Heimspielen, kann und will ich mittlerweile nicht mehr aufbringen“, gibt Anja Brodbeck zu. Dementsprechend befürwortet sie die Einführung der Regel, nun auch bei den Männern agieren zu können. „So kann ich bei meinem Heimatverein spielen. Ein Wechsel zu einem anderen Verein kommt für mich nicht mehr in Frage.“

Schon recht früh, im Alter von etwa acht Jahren, hat sich Anja Brodbeck mit dem Tischtennisvirus infiziert. Was aufgrund der elterlichen Passion für den schnellen Sport nicht sonderlich überrascht. Ihr größter Erfolg in der Jugend war der dritte Platz bei den Deutschen U 18-Mannschaftsmeisterschaften 2009 mit den Mädchen des TTC Reutlingen. Bei den Erwachsenen steht bei der 31-jährigen der zweite Platz im Doppel bei den Deutschen Meisterschaften der Leistungsklassen (mit Alina Frey) ganz oben auf der Erfolgsliste, später folgten noch zwei weitere dritte Plätze. Wohnhaft in Dettingen an der Erms, trainiert Anja Brodbeck regelmäßig zwei Mal in der Woche, ansonsten ist sie in der Freizeit viel mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs. „Besonders gerne wandere ich oder laufe bei Mammutmärschen“, sagt sie.

Im Juli 2020 bestritt Anja Brodbeck ihr erstes Race-Turnier, im nunmehr ablaufenden Kalenderjahr nahm die Konter- und Blockspielerin an 25 Race-Veranstaltungen teil. „Die Turnierserie gefällt mir sehr gut“, sagt sie, „die Races ziehen sich nicht über den kompletten Tag, man kann innerhalb kürzester Zeit viele Spiele machen. Auch die Atmosphäre vor Ort ist immer toll und man fühlt sich fast wie eine kleine Tischtennisfamilie.“ Was auch daran liegen könnte, dass ihr Ehemann Markus Brodbeck vom benachbarten TB Metzingen ein ebenso begeisterter Race-Spieler ist und nach insgesamt über sechzig Turnierteilnahmen im Landesfinale als Vierter die Saison beendete.

„Nach Fuerteventura zum Finale zu fliegen, hatte ich mir definitiv nicht zum Ziel gesetzt“, sagt Anja Brodbeck, „erstens dachte ich nicht, es sportlich schaffen zu können und zweitens ging ich davon aus, dass es sich aufgrund meines Berufs als Grundschullehrerin sowieso nicht realisieren ließe.“ Die Unklarheiten, die direkt im Anschluss an das Landesfinale noch bestanden, wurden mittlerweile allerdings aus dem Weg geräumt. „Ich habe von meiner Schulleitung das OK zur Teilnahme erhalten. Dass es nun klappt, freut mich umso mehr. Jetzt will ich auf den Kanaren das Beste rausholen und versuchen, im oberen Feld zu landen.“ Die Vorort-Unterstützung ihres Bruders Marc und des mitreisenden Ehepartners Markus dürfte ihr sicher sein.

Bericht: Thomas Holzapfel

Fotos: Volker Arnold

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