In einer kleinen Serie werden wir bis Weihnachten jede Woche Tischtennisfreundinnen und –freunde im Ehrenamt vorstellen und aufzeigen, wie vielfältig und wichtig diese Arbeit für unseren Sport ist. Im vierten Teil der Serie: Peter Binninger, der trotz seiner vielfältigen Engagements im Tischtennis-Sport nie selbst in einer Mannschaft gespielt hat.
Hallo Peter, erzähle uns doch zu Beginn: Wie bist du zum Tischtennis gekommen? Und welche Ehrenämter übst Du zurzeit in unserem schönen Sport aus?
Ich kam über meinen Sohn zum Tischtennis. Er hat im Jahr 2000 mit sieben Jahren beim FC Wollmatingen mit diesem Sport begonnen. Als der damalige Trainer 2003 aufgehört hat, hat sich im Verein zwar ein Jugendtrainer gefunden, aber niemand, der die Mannschaften und Turnierbeteiligungen organsierte. Da habe ich dem Wunsch des Abteilungsleiters entsprochen und als Jugendleiter diese Aufgaben übernommen. Seit 2006 bin ich Tischtennis-Abteilungsleiter im FC Wollmatingen bzw. SC Konstanz-Wollmatingen, derzeit auch gleichzeitig Jugendleiter.
2003 habe ich auch angefangen, im Bezirk mitzuarbeiten, zunächst als Pokalspielleiter, später als Pressewart und stellvertretender Jugendwart, seit 2006 als Bezirksjugendwart. Zehn Jahre lang war ich auch mal im südbadischen Verband als Staffelleiter der Jungen-Verbandsliga tätig.
Wie viele Stunden pro Woche investierst Du für Tischtennis?
Im Normalfall komme ich vielleicht auf acht bis zehn Stunden pro Woche. Das sind am Samstag die Betreuung einer Jugendmannschaft und unter der Woche organisatorische Aufgaben.
Zu besonderen Anlässen kommen dann Spitzen dazu. Das ist bei den fünf Turnieren der Fall, die ich pro Jahr leite: Drei Bezirksranglisten, eine Bezirksmeisterschaft und eine südbadische Rangliste. Das ist dann halt immer ein ganzer Tag in der Halle. Mit Vorbereitung, Pressebericht und Aufbereiten der Ergebnisse für die Bezirks-Homepage kommen da im Jahr etwa zehn Tage zusammen. Und zum Saisonwechsel ist es auch etwas mehr Arbeit, den Bezirksjugendtag abzuhalten und die Mannschaften für die nächste Saison einzuteilen.
Die Arbeit als Abteilungsleiter hält sich in Grenzen, da ich einen sehr guten Stellvertreter habe, der sich um den gesamten Erwachsenenbereich kümmert. Die Aufwände für Sitzungen im Bezirk und Verband sind bei uns auch relativ gering. Das wird mit TTBW vermutlich etwas mehr Arbeit sein, da dort die Sitzungen mit viel mehr Teilnehmern stattfinden müssen.
Gelegentlich arbeite ich auch noch an meinem Tischtennis-Archiv. Da zähle ich die Stunden nicht. 2004 habe ich beim ausscheidenden Bezirksvorsitzenden etwa 15 Ordner abgeholt, in dem die Geschichte des Bezirks seit den Fünfzigerjahren dokumentiert war. Dieses Archiv habe ich dann teilweise digitalisiert. Inzwischen habe ich eine recht umfangreiche Sammlung von Liga-Abschlusstabellen aus ganz Deutschland, die ich über unsere Bezirks-Homepage ins Internet gestellt habe.
Was reizt Dich an Deinen Ehrenämtern?
Zunächst muss ich sagen, dass mir meine ersten Jahre als Bezirksjugendvorsitzender mehr Spaß gemacht haben als die vergangenen fünf Jahre. Das liegt zum einen daran, dass wir in den ersten Jahren einen Aufschwung bei den Mannschaftszahlen und überregionalen Erfolgen zu verzeichnen hatten. In den letzten Jahren geht es eigentlich nur noch darum, den Abschwung etwas aufzuhalten. Zum anderen war ich durch meinen Sohn früher noch näher am Geschehen dran als heute. Trotzdem habe ich auch heute noch Freude an meinen Ämtern.
Am meisten Spaß macht es mir, wenn ich ein Turnier organisiere und sehe, dass das von den Kindern angenommen wird und sie mit Ehrgeiz bei der Sache sind. Dabei bin ich dann immer mit meinem Stellvertreter im Bezirk im Austausch. Früher kamen viele innovative Ideen von mir, derzeit macht meist er die Verbesserungsvorschläge.
Auch die Zusammenarbeit mit den Vereinsjugendwarten macht mir sehr viel Spaß. Wir finden oft gemeinsam pragmatische Lösungen für auftretende Probleme. Das war z. B. der Fall, als uns die Mädchenliga im Bezirk weggebrochen ist. Oder wir haben gemeinsam vor einigen Jahren alle U15-Ligen abgeschafft und teilen die Jugendmannschaften nur noch nach TTR ein. Unsere Lösungen im Bezirk waren zwar nicht immer konform mit den Vorgaben des Verbandes, haben uns aber allen geholfen, unseren Sport zu organisieren. In einigen Fällen ist es mir auch schon gelungen, unsere Lösungen auf Bezirksebene oder andere Ideen beim südbadischen Verband einzubringen. Ich bin gespannt, ob mir das auch im neuen, viel größeren Verband gelingen wird.
Peter, wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg und ein gutes Händchen bei Deiner Arbeit!
Das Interview führte Dirk Lion
Foto: Privat