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Preisausschreiben "Jahr des Engagements": Sieger im März

Jugendleiter des VfL Herrenberg: Georg Gerlach

In gut der Hälfte der 956 Vereinen in Tischtennis Baden-Württemberg wird Jugendarbeit betrieben. Dieses in fast allen Fällen ehrenamtliche Engagement ist die Wiege für die Zukunft unseres Tischtennissports. Einige tausend Engagierte tragen diese Arbeit. Meist geht es dabei nicht nur um zwei Stunden Training in der Woche. Vielmehr sind Punktspiele zu organisieren, Verwaltungsarbeit zu tun, Seelentröster zu spielen und und und … Einer der für viele dieser elementar wichtigen Mitarbeiter steht, ist Georg Gerlach, die sich als Jugendleiter seit Jahren in vielerlei Hinsicht um die Jugendarbeit kümmert. Ihn zeichnen wir heute mit kleinen Preisen (T-Shirt, Handtuch, Trainer-Quartett) stellvertretend aus und gratulieren herzlich!

 

Eine treue Seele mit dem richtigen Gespür für die Tischtennisjugend

von Thomas Holzapfel

Von Eigengewächsen spricht man in Vereinen, wenn ein Mitglied eine Sportart von der Pike auf im Heimatverein erlernt hat und auch über Jahre hinweg dem Verein die Treue hält und dort die sportlichen Meriten einfährt. Noch höher ist das Engagement erst recht dann einzuschätzen, wenn sich die Person auch auf ehrenamtlicher Ebene für den Verein einsetzt. Georg Gerlach von der Tischtennisabteilung des VfL Herrenberg liefert hierzu ein Paradebeispiel.

In der Herrenberger Aischbachhalle herrscht an diesem Trainingsabend ein reges Treiben. Reihenweise sind die Spieltische aufgestellt, unzählige Plastikbälle liegen auf dem Boden und warten darauf, wieder verwendet zu werden. Werner Hettler, der frühere langjährige Jugendleiter der Abteilung, bringt der Anfängergruppe die technischen „Basics“ bei. Nebenan betreuen Jan Schmedding und Max Hering die Fortgeschrittenen, die sich allesamt Woche für Woche in den jeweiligen Jugendteams der Konkurrenz stellen. „Derzeit haben wir sieben Jugendteams, unsere erste Mannschaft spielt schon seit längerem in der höchsten Spielklasse auf Verbandsebene und gehört zu den Topteams in Baden-Württemberg“, sagt Jugendleiter Georg Gerlach, der eine gewisse Portion Stolz nicht verbergen kann, wenn es darum geht, über den derzeitigen Status quo in der Abteilung zu berichten. „Bei etwa vierzig Kids, die momentan regelmäßig ins Training kommen, ist es gut, dass wir eine breite Basis an Trainern und Helfern haben“, sagt der 29-jährige. Und in der Tat dürfte sich der VfL in dieser Hinsicht von anderen Vereinen im Bezirk abheben, die ihre liebe Müh und Not haben, durchaus vorhandenes Spielerpotenzial mit adäquaten Übungsleitern auszuschöpfen. Belege für die erfolgreiche Nachwuchsarbeit beim VfL Herrenberg gibt es genug: Bei der unlängst ausgetragenen Bezirksrangliste stellte der Gäuverein mit die meisten Teilnehmer, auf überregionaler Ebene sorgen Talente wie die Geschwister El Haj Ibrahim oder Finn Hiemann für Furore.

„Ich denke, im Vergleich zu anderen Vereinen sind wir in der Jugend sehr gut aufgestellt“, sagt Georg Gerlach, der mittlerweile in Ludwigsburg wohnt und durchschnittlich zwei Mal pro Woche in der Halle vorbeischaut. Ein Erfolgsrezept sei es, immer wieder ältere Jugendliche in die Betreuung der Trainingsgruppen einzubinden. Und nicht zuletzt kommen die Trainer alle vom Fach, spielen zumeist selbst aktiv in den Herrenberger Mannschaften. „Bezahlte Trainer sind schön und gut“, meint Gerlach, „viel wichtiger für eine erfolgreiche Jugendarbeit sind engagierte Mitglieder, die die passenden Rahmenbedingungen schaffen, die sich Zeit nehmen und denen es auch wichtig ist, den Verein voranzubringen.“

Diese Einstellung hat sich auch Georg Gerlach seit längerer Zeit verinnerlicht. Schließlich hat er in jungen Jahren selbst davon profitiert. Im zarten Alter von neun Jahren kam er zum Tischtennis, sein Vater Martin Gerlach war damals (und auch viele weitere Jahre danach) eine feste Größe im VfL. Seine ersten Bälle schmetterte der Youngster unter dem Deufringer Trainer Jürgen Kersten, später übernahm Jan Schmedding die Leitung des Herrenberger Trainings. Dieser wirkte auch im Stützpunkttraining mit, in dem sich Georg Gerlach unter dem früheren Böblinger Bundesligatrainer Martin Keller stetig weiterentwickelte. „Ich hab sehr viel von Jan abgeschaut, bin schon mit sechzehn ins VfL-Trainerteam eingestiegen.“ Wie wertvoll diese Trainerarbeit für den VfL ist, lässt Abteilungsleiterin Annette Hettler durchblicken: „Georg hat Visionen und schafft es, alle effektiv in die Jugendarbeit einzubinden. Auch die Abteilungsleitung und die Eltern der Kids. Und das macht er kontinuierlich, über Jahre hinweg.“

„Da gibt’s nicht viel“, antwortet Georg Gerlach auf die Frage nach seinen persönlichen Erfolgen. Doch er untertreibt ein wenig: 2012 wurde er Bezirksmeister bei den Herren, im Finale schlug er seinen jetzigen Vereinskameraden Andrew Schönhaar, der damals noch für den TSV Steinenbronn spielte. Zuvor hatte er bereits im Jugendbereich diverse Bezirksmeistertitel abgeräumt. Im Mannschaftssport war er zuletzt am Aufstieg der Männer I in die Verbandsoberliga maßgeblich beteiligt. In den letzten Jahren gehörte er stets zum zuverlässigen Stamm der ersten Mannschaft und nun, nach überstandenem Kreuzbandriss, strebt er mit dem Landesklasse-Team des VfL II den Titelgewinn an.

Der VfL Herrenberg und Georg Gerlach, das ist eine Symbiose, die seit langer Zeit wie die Faust aufs Auge passt – und an der es auch weiterhin nichts zu rütteln geben dürfte. „Von mir aus darf es gerne so weitergehen, das Jugendteam arbeitet toll zusammen. Aber man weiß halt auch nie, wo es einen beruflich hinzieht“, sagt der Bauingenieur, der momentan für die Deutsche Bundesbahn am Großprojekt Stuttgart21 mitwirkt. Im Ehrenamt gilt es derweil, neben den Trainingseinheiten den Spielbetrieb zu managen und Lehrgänge oder Ausflüge zu organisieren. So geht es an Pfingsten wieder eine Woche mit der VfL- Tischtennisjugend nach Frankreich. „Georg schafft es wie kaum ein anderer, alle Kids nach ihren Fähigkeiten zu fördern und durch außersportliche Aktivitäten das Gemeinschaftsgefühl zu stärken“, sagt Annette Hettler, die Georg Gerlach schon seit dessen Kindeszeiten kennt. „Mit ihm und meinem Mann besuchten wir einmal einen Lehrgang in der Tischtennisschule in Grenzau. Georg nahm an allen Trainingseinheiten teil und konnte nicht verstehen, weshalb wir über Muskelkater klagen. Nach der Woche war er total fit, während ich eher urlaubsreif war“, erinnert sich Annette Hettler, „Georg ist ein wahres Energiebündel und aus unserer Abteilung sowieso nicht wegzudenken.“

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