Zum Inhalt springen

Sportentwicklung   Jahr des Engagements   Pressemitteilung  

Preisausschreiben "Jahr des Engagements": Siegerin im April

Conny Illner – Motto: „Einfach mal machen und schauen, was bei rauskommt.“

Conny Illner (Bad Krotzingen) ist unsere "Engagierte des Monats April".

3 Mädchen-Aktionstage im Bezirk Breisgau

Was macht eigentlich das Projekt „TTBW zwanzig23“?

Der Verband war angetreten, Projekte der Sportentwicklung zu fördern. An der Basis, in den Bezirken, sollten Maßnahmen mit frischen Ideen zur Mitgliederentwicklung gestartet werden. Haupt-Thema derzeit und damit auf der Prioritäten-Liste bei TTBW ganz oben: Mädchen-Aktionstage. Einige Bezirke organisierten in den letzten Wochen solche Maßnahmen für die Mitgliedergewinnung und -bindung, so z. B. Oberrhein, Böblingen, Stuttgart und Breisgau. In eben jenem letztgenannten Bezirk funktioniert es besonders gut. Deshalb hat unsere FSJ-Mitarbeiterin Melina Schruff die Projektleiterin der dortigen Mädchen-Trainingstage, Conny Illner (Bad Krotzingen), interviewt. Sie ist zudem als Bezirks-Breitensport- und Schulsportbeauftragte im Breisgau tätig und wird für Idee mit dem Preis „Engagierte des Monats April“ ausgezeichnet. Der Lohn: ein T-Shirt „Gemeinsinn im Sport“, ein Handtuch und ein Trainerkartenspiel, unterstützt durch die Kontaktstiftung.

 

TTBW: „Conny, wie kam es zu der Idee, Mädchen-Aktionstage im Bezirk Breisgau durchzuführen?“

Conny Illner: „Die Idee gibt es schon seit etwa 2,5 Jahren. Im Bezirk Breisgau gibt es leider keine Mädchenliga, somit müssen die Mädels bei den Jungs mitspielen. Selbst die Damen fangen erst ab der Landesliga an. So kamen wir dann auf die Idee, dass wir von Grund auf etwas ändern müssen und an der Wurzel anpacken sollten. Da kommen die Mädchen-Aktionstage ganz gut an, um für den Sport Tischtennis im Mädchenbereich Werbung zu machen. Das Ziel ist es. in ca. einem Jahr eine 2er- Mannschaftsliga zu starten.“

 

TTBW: „Wie ist es gelungen, gleich fünf Trainerinnen für die Leitung dieser drei Tage zu gewinnen?“

Conny: „Man lernt sich über die Jahre auf den Turnieren kennen. Vom eigenen Bezirk hatten wir drei Trainerinnen, vom Verband aus haben wir dann noch zwei aus dem Nachbarsbezirk dazubekommen. Alle fünf Trainerinnen haben eine ähnliche Situation in den Vereinen: wenige Mädchen in verschiedenen Spielstärken.“

 

TTBW: „Wie seid Ihr bei der Planung vorgegangen? Eine kleine Schritt- für Schritt-Anleitung für Bezirke/Vereine, die auch einen Aktionstag durchführen wollen.“

Conny: „Zuerst einmal haben wir uns Trainerinnen zusammengetan, sodass wir so schon mal genug Personal hatten. Nachdem die Räumlichkeiten, das vorhandene Material, der Termin und unser Ziel (beim ersten Aktionstag war das Kennenlernen im Vordergrund) stand, haben wir uns um Flyer gekümmert. Diese haben wir mit Bildern und den wichtigsten Rahmendaten bedruckt. Bei unserem ersten Aktionstag hatten wir es nur für die jüngeren Mädchen (bestimmte Altersgruppen) geplant, für den zweiten Aktionstag wollten wir es bisschen offener gestalten und haben es für alle Altersgruppen im Jugendalter möglich gemacht. Diese Flyer haben wir anschließend an alle Vereine im ganzen Bezirk versendet und auf Ranglisten/Turnieren Spielerinnen und Trainern in die Hand gedrückt.“

 

TTBW: „Wie habt ihr das Programm gestaltet? Vor allem beim zweiten Aktionstag mit dem Thema „Kennenlernen“?“

Conny: „Wir hatten den Luxus, zwei Hallen zur Verfügung zu haben. In der großen Halle haben wir die Tische aufgebaut und in der kleineren Halle verschiedene Koordinationsübungen. Zu Beginn hatten wir eine kleine Begrüßung und verschiedene Warmmach-/Kennenlern-Spiele. Anschließend haben wir die Mädchen in verschieden Gruppen nach Spielstärke aufgeteilt, da ein paar dabei waren, die schon seit längerem spielen und auch einige, die so gut wie noch nie einen Schläger in der Hand hatten. In diesen Gruppen wurden verschiedene TT-Übungen gespielt und als Stationen Betrieb mit Aufgaben wie an der Koordinationsleiter, Seilspringen oder vielem mehr abgewechselt. Gegen Ende gab es noch einen kleinen Wettkampf und ganz zum Schluss noch ein gemeinsames Abschlussspiel.“

 

TTBW: „Wie geht es weiter? Welche Maßnahmen für die Mädchen sind geplant?“

Conny: „Solche besonderen Trainingstage auf jeden Fall weitermachen -
in Zukunft aber den Fokus mehr auf das eigentliche TT-Training! Schön wäre es, wenn wir es mindestens viermal im Jahr schaffen, so einen Aktionstag durchzuführen. Ziel ist es einmal im Monat, was aber bisher noch als schwierige Herausforderung gesehen wird. Mit den ganzen Aktionstagen wollen wir viele Mädchen für den Sport begeistern und auch behalten, sodass wir in naher Zukunft eine Mädchenliga (2er- oder 4er- Mannschaften) melden können und es in weiter Zukunft vielleicht auch mehr Damenmannschaften gibt.“



TTBW: „Gibt es schon eine Resonanz, wie viele Mädchen weiterhin (in Teams) TT spielen?“
Conny: „So noch nicht. Am ersten Tag (nur für eine bestimmte Altersgruppe) hatten wir jedoch bis zu 18 Teilnehmerinnen und am zweiten Tag (für alle offen) hatten wir 32 Teilnehmerinnen. Die Anmeldungen für den 3. Aktionstag im Juni laufen noch. Hier ist es auch für wenige aus den Nachbar-Bezirken offen.“

 

TTBW: „Was ist dein Fazit?“

Conny: „Einfach mal machen und schauen, was bei rauskommt. Wichtig ist es auch, dass es Trainerinnen machen. Denn hier fühlen sich doch die meisten Mädchen wohler als bei männlichen Trainern. Auch in den Vereinen hilft es sehr, wenn eine weibliche Person als Zuspielerin, Trainerin oder nur als Ansprechpartnerin da ist. Sie braucht auch keine Lizenz oder Ähnliches haben. So fällt es den meisten Mädchen leichter, sich in einem Verein wohlzufühlen und es kommen automatisch immer mehr neue dazu.“

 

gez. Melina Schruff

Aktuelle Beiträge