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Sportentwicklung   Breitensport  

Mit vereinten Kräften auf der Suche nach den Stars von morgen

Sportentwicklungsprojekt TTBWzwanzig23 im Bezirk Donau erfolgreich abgeschlossen. Eine Fortführung ist geplant.

Gerade in Corona-Krisenzeiten ist es kein leichtes Unterfangen, Jugendliche für den Tischtennissport zu begeistern und für einen Verein zu gewinnen. Das von Tischtennis Baden-Württemberg initiierte Sportentwicklungsprojekt TTBWzwanzig23 soll Vereinen im Bereich der Nachwuchsarbeit Hilfestellung geben, um für die Zukunft besser aufgestellt zu sein. Der Bezirk Donau ging im vergangenen Herbst als erster das Verbandsprojekt an – und zog nun ein positives Zwischenfazit.

„Ich hätte mit solch einem Ansturm am ersten Trainingsabend nach dem Schulaktionstag nicht gerechnet“, bilanziert Andreas Binder, Abteilungsleiter des TSV Rot an der Rot. Beim Aktionstag an der ortsansässigen Abt-Hermann-Vogler-Schule waren die Schülerinnen und Schüler der Klassen 2, 3 und 4 mit Feuereifer bei der Sache, wurden dabei an unterschiedlichen Spielstationen und nicht zuletzt am Tischtennis-Roboter in die Geheimnisse der schnellsten Rückschlagsportart eingeweiht. Dies alles unter Anleitung zweier Vertreter des Sportvereins sowie Projektmitarbeiter des Tischtennisverbandes. Der Einladung, bei Interesse doch am einen der folgenden Trainingsabende des TSV Rot an der Rot „reinzuschnuppern“, folgten dann zahlreiche, kleine Ballkünstler. „Es waren knapp dreißig Kids, die bei uns in der Halle auftauchten“, sagt Andreas Binder, der mit seinen Mitstreitern dann zwar wieder leicht von der allgemeinen Corona-Situation ausgebremst wurde, aber dennoch „weiterhin happy“ ist, dass viele der Neuen mittlerweile zum Stammpersonal im Jugendtraining gehören. „Mehr lässt sich momentan in unserem kleinen Verein auch nicht bewältigen, da wir nur eine limitierte Anzahl an Übungsleitern haben“, sagt der langjährige Funktionär, der anfangs noch auf die Unterstützung der Verbandsmitarbeiter zurückgreifen konnte. „Die Jungs von TTBW machten am Aktionstag und in den Trainingseinheiten einen tollen Job, sie haben sich super präsentiert und die Sportart auf begeisternde Weise an die Schüler gebracht“, zollt Andreas Binder den Mitarbeitern Leon Diehl und Jona Lauer großes Lob.
Neben dem TSV Rot an der Rot sprangen im Bezirk Donau drei weitere Vereine auf den Zug von „TTBWzwanzig23“ auf. Das Tischtennismobil des Verbands machte außerdem seine Aufwartung in Mettenberg, Stafflangen und Warthausen. „Es waren leider nur Vereine im Umfeld von Biberach, die hier aktiv waren“, sagt der Bezirksvorsitzende Dr. Andreas Greischel, der sich eine bessere Streuung gewünscht hätte, aber auf Grund des zur Verfügung stehenden Bezirksbudgets auch nur eine limitierte Anzahl an Vereinen zugelassen hätte. „Da wir nicht ganz so zentral liegen, sind die Fahrtkosten für die Verbandsmitarbeiter nicht zu verachten“, erläutert er.

Dennoch sieht er das Projekt als rundum gelungen an. Auch weil die Verbandsvertreter in pädagogischer Hinsicht, gerade im Umgang mit Grundschülern, Hilfestellung leisten konnten. „Dank der Bereitschaft der Schulen und dem ehrenamtlichen Einsatz der Übungsleiter in den Vereinen wurde ein erster Schritt getätigt, unsere Kinder während und hoffentlich bald nach der Pandemie wieder für den Sport in der Gemeinschaft zu begeistern“, sagt Dr. Andreas Greischel. Schließlich sei der gesamte Breiten- und Vereinssport zuletzt tief ins Mark getroffen worden, was laut Greischel zu Mitgliederverlusten und fehlenden Einstiegsangeboten für Kinder führte.

„Wenn von den einhundert Kindern, die wir an den Trainingsabenden begrüßen durften, zehn Prozent dauerhaft dabeibleiben, haben wir schon etwas gewonnen“, meint der Bezirkschef, der im Zusammenhang mit den Schulaktionen nicht von einer einmaligen Initiative sprechen möchte. „Ich hoffe, dass sich weitere Vereine an unseren positiven Beispielen orientieren und in Eigenregie Schulaktionen auf die Beine stellen“, appelliert Dr. Andreas Greischel an die Mitstreiter in seinem Bezirk, der mit 46 Vereinen und zudem flächenmäßig zu den größten im Verbandsgebiet zählt.

„An die Schulen zu gehen, ist in jedem Fall der richtige Weg“, ist sich auch Armin Pröll sicher, der im Bezirk für die Sportentwicklung verantwortlich zeigt. Auch die Unterstützung seitens des Verbandes sieht er als gelungen an. „TTBW hat sich unter anderem um die Kontaktaufnahme mit den Schulen gekümmert, das musste dann nicht von den Vereinstrainern gestemmt werden und stellt eine große Entlastung dar.“ Fragt man bei den Vereinen genauer nach, fällt die Resonanz überdurchschnittlich positiv aus. Lediglich bei der SG Mettenberg fehlte es in der Folge an der Akzeptanz der Jugendlichen. „Warum niemand zu uns ins Training kam, kann ich nicht sagen“, sagt Abteilungs- und Jugendleiter Matthias Kiebler, „der Schulaktionstag hatte den Kids jedenfalls viel Spaß gemacht.“

Rundum zufrieden war man beim SV Stafflangen, wo aus dem Schulaktionstag vier Schnuppertrainings für die Grundschüler hervorgingen. „Die Aktion hat sich auf jeden Fall für uns gelohnt, wir haben derzeit vierzig Jugendliche bei uns registriert. Das Projekt hat uns gezeigt, dass man nur mal etwas anpacken muss, wenn man Erfolg erzielen will“, sagt Abteilungsleiter Lukas Staiger. Und ergänzend: „Auch wenn der Verband nicht mit dem angekündigten Lizenztrainer aufwartete, so soll das die Leistung des TTBW-Vertreters nicht schmälern. Wir konnten viel Interessantes mitnehmen, was uns in der Zukunft hilft.“ Und Matthias Schmid vom TSV Warthausen fügt hinzu: „Es war eine tolle Erfahrung, mit den ganz jungen Kindern in der Halle zu stehen. Die sind zwar teilweise ziemlich anstrengend, aber es macht wirklich Spaß, ihnen etwas beizubringen. Ich bin gespannt, wie viele davon unserem Sport weiterhin treu bleiben.“

Bezirksvorsitzender Dr. Andreas Greischel zeigte sich sehr zufrieden mit dem Projekt.
Leon Diehl bei einer TTBW on Tour-Aktion.

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