Am Wochenende des 22./23. September wurden im südbadischen Iffezheim, in der Nähe der weltbekannten Galopprennbahn, die baden-württembergischen Ranglistensieger gesucht. Am Ende standen Daniel Kleinert (ASV Grünwettersbach) und Julia Kaim (SV Böblingen) ganz oben im Gesamtranking. Das Turnier unter der Leitung von Bernd Kaltenbach und Klaus Scherzinger (Vizepräsident Erwachsenensport SBTTV) war von Vereinsseite top organisiert, jedoch mussten die Veranstalter bei den Schiedsrichtern improvisieren. Für sechs Tische standen nur fünf Schiedsrichter bereit, die somit das gesamte Turnier durchzählen mussten. Der fehlende Schiedsrichter wurde durch einen freiwilligen Vereinsvertreter kompensiert.
„Die fünf anwesenden Schiedsrichter mussten eine Ausdauerleistung vollbringen und zählten 12 Runden ohne Pause. Die schlechten Lichtverhältnisse in der Halle, aufgrund von drei Glasfronten und windbedingten technischen Problemen mit den Vorhängen, sorgten für einige Unzufriedenheit bei den Spielerinnen und Spielern“, sagte im Anschluss auch TTVWH-Geschäftsführer Thomas Walter. Dennoch wurden spektakuläre Spiele sowie spannende Entscheidungen geboten. Die Endrangliste war dabei die entscheidende Qualifikation für das DTTB Bundesranglistenfinale, das am 06./07. Oktober in Waldfischbach (PTTV) stattfindet.
Im Austragungsmodus jeder gegen jeden wurden am Samstag sechs und am Sonntag fünf Partien ausgespielt. Bei den Frauen konnte sich schlussendlich nach einem sehr ausgeglichenen Turnier die Favoritin und Bundesligaspielerin Julia Kaim (SV Böblingen) durchsetzen. Sie musste jedoch bis zum letzten Spiel zittern und gewann das Turnier nur aufgrund der besseren Balldifferenz gegen den Neuzugang der NSU Neckarsulm, Yuki Tsutsui. Nur zwei Sätze dahinter, ebenfalls mit der Bilanz von 7:2 Spielen platzierte sich der Neuzugang des ESV Weil am Rhein, Quian Wan. Kaim musste dabei ihre beiden Niederlagen überraschenderweise gegen die jüngsten Spielerinnen im Feld einstecken. Sie verlor gegen Annett Kaufmann (TTC Bietigheim-Bissingen) und Jele Storz (DJK Offenburg). Kaufmann erreichte dabei mit einer Bilanz von 6:3 den 4. Platz, Storz, die zudem noch gegen die Zweitplatzierte Tsutsui gewinnen konnte, belegte im Endtableau ebenfalls einen guten 6. Platz. Mit Blick auf das Endtableau fällt direkt auf, wie eng die gesamte Konkurrenz war. Krankheitsbedingt aufgeben mussten nach dem ersten Tag Ronja Mödinger und Ramona Betz (beide DJK Sportbund Stuttgart). Unter den restlichen zehn Spielerinnen wurden die ersten fünf Plätze mit einer Bilanz von 7:2 und 6:3 vergeben.
Bei den Männern sicherte sich der Abwehrspieler Daniel Kleinert (ASV Grünwettersbach) den ersten Platz. Von den insgesamt elf Spielen konnte der Drittligaspieler neun gewinnen und verlor dabei nur neun Sätze. Die gute Satzbilanz von 28:9 verschaffte ihm auch den Vorteil gegenüber dem Zweitplatzierten David Steinle (SV Salamander Kornwestheim). Er erspielte sich ebenfalls eine 9:2 Bilanz, gewann sogar gegen Kleinert, musste sich im Gegenzug aber Dwain Schwarzer (SC Staig) und Marius Henninger (DJK Sportbund Stuttgart) geschlagen geben. Auf den ersten sechs Plätzen waren auch die Spieler zu finden, die man im Vorfeld des Turniers dort erwartet hatte. Ordentlich die Konkurrenz aufmischen konnten die neu nach Baden-Württemberg gewechselten Ali-Serdar Gözübüyük (TTC 95 Odenheim) und Dwain Schwarzer. Gözübüyük und Schwarzer belegten hinter Sven Happek (DJK Sportbund Stuttgart) die Plätze vier und fünf. Happek war der zweite Spieler, der den Gewinner Kleinert schlagen konnte, er musste sich aber Marcel Neumaier (TTSF Hohberg), seinem Mannschaftskameraden Marius Henninger und David Steinle geschlagen geben. Marcel Neumaier schlägt in der Badenliga auf, an diesem Wochenende zeigte er aber das Potenzial, das in ihm steckt. Mit einem guten achten Platz und Siegen gegen den Drittplatzierten Happek und gegen die vor ihm platzierten Schwarzer, Henninger und Pekka Pelz (TTC Bietigheim-Bissingen) konnte er durchaus zufrieden sein. Eine bessere Platzierung verhinderte lediglich sein Abschneiden gegen Spieler, die im Endtableau hinter ihm landeten.
Autor: Simon Goetschi
Fotos: Volker Arnold