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Jugend  

Interview mit der DTTB Top-48 Mädchen U18 Gewinnerin

Alexandra Kaufmann stand kurz vor dem Aus

In einem Exklusiv-Interview gegenüber Tischtennis Baden-Württemberg erzählt Alexandra Kaufmann ihre Empfindungen beim DTTB Top-48 Turnier. Zudem gibt sie einen kleinen Ausblick über ihre Ziele beim folgenden Turnier, dem DTTB Top-24 Jugend in Dillingen (Bayern).

Wie waren in Biberach die Rahmenbedingungen für Dich?

Die Halle war mir schon von meinem Turniersieg bei den BaWü-Einzelmeisterschaften 2016 bekannt. Der Kontrast mit dem grünen Boden in der Halle und den hellen Holzwänden ist sehr angenehm zum Spielen gewesen. Für mich war der erneute Sieg in dieser Halle etwas Besonderes. Die TG Biberach und alle Beteiligten haben für einen besonderen Rahmen gesorgt.

Wie hast Du den Ablauf des Turniers empfunden?

Das Turnier war sehr gut organisiert. Die Turnierleitung war nett und hilfsbereit. Die Schiedsrichter haben sehr gute Arbeit geleistet. In einigen kniffligen Situationen haben sie sehr gut gehandelt, so beispielsweise bei der Vergabe von gelben Karten. Das einzige, was ich als unpraktisch empfand, war der Zeitplan. 25 Minuten pro Spiel ist eine sehr knapp bemessene Zeitangabe, wie es sich nach den ersten Runden bestätigte. Nach der 3. Runde kam es auf Grund dessen schon zu Verzögerungen. Für die Spieler/-innen wäre eine zukünftige Änderung des Zeitplanes ein Entgegenkommen.

Eine Frage zum sportlichen Turnierablauf: Ab welchem Moment hattest du mit dem Tagessieg geliebäugelt?

Das ist eine sehr gute Frage, ich versuche mal den Turnierverlauf aus meiner Perspektive zu schildern. Es wird relativ schnell klar: mit einem Turniersieg habe ich bis zum letzten gespielten Ballwechsel im Finale nicht geliebäugelt, auch für mich ist das Ergebnis etwas überraschend – aber ich bin sehr glücklich.

Ich bin unangenehm in das Turnier gestartet. Ich hatte gleich zu Beginn des Turniers Gegnerinnen mit einer für mich unangenehmen Spielweise. In der Vorrunden-Gruppenphase hatte ich aber keine großen Schwierigkeiten, außer gegen Lea Fath (Bayern). Lea ist für mich sehr oft eine sehr unangenehme Spielerin. Letztendlich konnte ich mich allerdings knapp durchsetzen. In der Zwischenrunde gegen Tingzhuo Li (Hessen), welche wir alle Tina nennen, habe ich schon bei den deutschen Jugend-Meisterschaften meine Probleme gehabt und verloren. So auch an diesem Turniertag, unglücklich in der Verlängerung des Entscheidungssatzes und mein Coach musste mich erst neu motivieren. Die Niederlage schmerzte sehr.

Nach diesem Spiel musste ich am Sonntag gegen Hannah Schönau (Westdeutschland) ran. Ich wusste nicht, dass sie zwei Sätze benötigte, um als Gruppenerste unter die besten Vier zu gelangen. Ich habe den ersten Satz verloren und war im zweiten Satz mit 1:5 Punkten hinten. Zu diesem Zeitpunkt nahm mein Coach, Chris Münch, eine Auszeit und ich gewann das Spiel mit 3:1 Sätzen. Somit kam es dann auf die gespielten Bälle an, da wir das gleiche Satzverhältnis vorzuweisen hatten.

Durch diesen Sieg bin ich dann unter die besten Vier gekommen. Mit diesem Schritt war ich eigentlich, zumindest mit dem möglichen Ergebnis 4. Platz, bereits zufrieden. Im Halbfinale stand ich dann Anni Zhan (Westdeutschland) gegenüber. Aus früheren Begegnungen war mir eigentlich vor dem Spiel schon klar, das wird über die volle Distanz gehen. Zu meiner Überraschung hatte ich an diesem Tag keinerlei Schwierigkeiten mit ihrem Spielsystem und der klare Sieg bestätigte dies.

Im Finale war ich sehr locker. Einen Krimi, wie die letzten Spiele gegen Yuki Tsutsui (BaWü) konnte ich verhindern. Mit einem unbändigen Willen, das Spiel zu gewinnen, konnte ich es auch für mich entscheiden. Es war schön, noch einmal in dieser Halle gewesen zu sein. Gerne wieder!     

Zum Abschluss ein kleiner Ausblick: Was erwartest du persönlich vom Top 24 Ranglistenturnier?

Bei diesem Ranglistenturnier stehen mir erneut spielstarke Spielerinnen gegenüber. Das Ziel ist es vorerst, sich für das Top 12 Turnier zu qualifizieren. Unter die Top 8 zu kommen, wäre natürlich eine starke Leistung und ein Ziel, welches ich im Hinterkopf haben werde, wenn ich meinen Gegnerinnen an der Platte gegenüberstehe. Aber ich will mindestens so gut oder besser als letztes Jahr sein. (Anmerkung: Letztes Jahr belegte Sie den 18. Platz)

Liebe Alex, vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei deinen nächsten Turnieren!

Text: TTBW

Fotos: Volker Arnold

Chris Münch und Alexandra Kaufmann bildeten ein gutes Team!

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