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Frank Tartsch

Ein Leben im Sinne des Tischtennissports

Zum 70. Geburtstag von Frank Tartsch

Ein Großteil des Lebens ganz im Sinne des geliebten Tischtennissports

Frank Tartsch ist eine Tischtennis-Institution, nicht nur in der Böblinger Tischtennisabteilung, sondern darüber hinaus auch im (nunmehr) baden-württembergischen Verband. Wohl kaum ein Funktionär im Kreis Böblingen hat in den vergangenen Jahrzehnten dem Tischtennissport so seinen Stempel aufgedrückt wie der Aidlinger, der an diesem Sonntag (27. Dezember) seinen 70. Geburtstag feiert.

So richtig feiern ist allerdings diesmal nicht drin. „Geplant war ein kleines Event in einem meiner Lieblingshotels am Haldensee im Tannheimer Tal, aber das geht corona-bedingt ja leider nicht“, sagt der Jubilar, der voraussichtlich „ganz ruhig zuhause auf den runden Geburtstag anstoßen wird.“ Und vermutlich dürfte sich Frank Tartsch recht schnell wieder seinen Aktivitäten im Tischtennisverband widmen, die zurzeit einen Großteil seines Tagesgeschäfts ausmachen. Nach einer kurzen Ehrenamtsauszeit vor ein paar Jahren brennt Tartsch inzwischen wieder voll für den schnellen Sport mit dem kleinen Ball. „Tischtennis ist mein Leben“, bekannte er neulich in einem Interview.

Und Aufgaben gibt es derer genug, mittlerweile kann Frank Tartsch wieder an vielen (Bau)-Stellen mit seiner umfangreichen Erfahrung helfen. Sowohl beim Verband als auch in der ARGE Leistungssport von TTBW zeigt er sich momentan für die Finanzen verantwortlich. „Die Fusion brachte hier viele Aufgaben mit sich, das war in letzter Zeit nicht immer einfach.“ Zudem möchte der umtriebige Funktionär helfen, in der Sportentwicklung etwas zu bewegen, so sollen mehr Mädchen für den Tischtennissport gewonnen und die Mitglieds- und Mannschaftszahlen sollen zumindest stabil gehalten werden. „Und natürlich ist der große Wunsch, dass unsere badischen Tischtennisfreunde doch noch in naher Zukunft zu uns finden“. Der erste Schritt konnte zuletzt immerhin gegangen werden, als die Verbände aus Württemberg-Hohenzollern und Südbaden eine Fusion eingingen.

Ein langjähriger Mitstreiter von Frank Tartsch ist Horst Haferkamp, lange Jahre Präsidiumskollege aus Südbaden und zurzeit in Funktion als stellvertretender Vizepräsident aktiv. „Frank und ich kennen uns schon seit den 1980er-Jahren. Wir haben beide in den Niederungen angefangen und im Laufe der Ehrenamtsjahre hat sich bei uns ein gutes und auch spezielles Verhältnis entwickelt“, sagt der drei Jahre ältere Haferkamp, „es ist eine richtige Tischtennisfreundschaft entstanden.“ Horst Haferkamp schätzt die Zusammenarbeit mit seinem württembergischen Mitstreiter. „Natürlich gab es durchaus auch mal Reibungspunkte und wir haben uns auch mal gefetzt, aber dann schlief man eine Nacht drüber und die Welt war wieder in Ordnung. Effizientes Arbeiten, eine klare Sicht der Dinge und Verlässlichkeit, für das steht Frank in besonderem Maße“, so Haferkamp, der hofft, dass Frank Tartsch dem Verband noch sehr lange erhalten bleibt. „Es ist ein Segen, dass er wieder für Tischtennis Baden-Württemberg arbeitet.“

Zwanzig Jahre lang bekleidete Frank Tartsch die verantwortungsvolle Position des Verbandspräsidenten (im TTVWH), von 1981 bis 2016 war er Abteilungsleiter bei der SV Böblingen und seit mittlerweile 22 Jahren managt er das Bundesliga-Damenteam, das sportliche Aushängeschild im hiesigen Tischtennisbezirk. Höhepunkte seines Schaffens waren unter anderem die Deutschen Tischtennismeisterschaften, die unter seiner Federführung gleich vier Mal in der Böblinger Sporthalle zur Austragung kamen. Ebenfalls noch in bester Erinnerung ist Frank Tartsch die EM 1992 in Stuttgart, dort war er in der Turnierleitung tätig. Als SVB-Tischtennischef war Tartsch besonders stolz darauf, dass die Abteilung im Jahr 2004 für ihre vorbildliche Talentförderung mit dem „grünen Band“ ausgezeichnet wurde. Auch aktuell sieht er die SVB hervorragend aufgestellt. „Vor allem im Jugendbereich, sowohl in der Breite als auch an der Spitze, sieht es derzeit sehr gut aus. Es wird tolle Arbeit geleistet, was sich auch im Herrenbereich mit der Einbindung von Eigengewächsen bemerkbar macht“, sagt Frank Tartsch nicht ohne Stolz.

Tartsch’s liebstes Steckenpferd, das Damen-Bundesligateam, bereitet derzeit besonders viel Spaß. „Wir haben ein tolles Team beieinander, die Auswärtsfahrten sind oft auch ein kleines Event. Unser Dino Hongi kann gut mit den jungen Mädels und andersrum ist es genauso. Es passt einfach momentan“, meint der Teammanager. Er selbst hat inzwischen den Tischtennisschläger an den Nagel gehängt, das letzte Verbandsspiel bestritt er vor gut zwei Jahren. Seine langjährigen Teamkollegen wie Manfred Schneider denken gerne an vergangene Zeiten zurück. „In jungen Jahren hatte Frank spielerisch einiges auf dem Kasten. Erst geduldiges Ballgeschiebe, dann ein unwiderstehlicher Topspin, das war seine Taktik“, erinnert sich der SVB-Pressewart. „Es war wohl 1972, als wir mit ihm samstags den Bezirkspokal in der untersten Klasse gewannen und tags drauf dann den eine Klasse höher“, denkt „Manne“ Schneider gerne zurück. „Ich bin gerade am Überlegen, ob ich mich demnächst der Seniorengruppe anschließe, die hier wöchentlich im Tischtenniszentrum trainiert“, setzte sich Frank Tartsch zuletzt ein Ziel.

Über allem aber steht bei dem Erfolgsfunktionär das Ehrenamt. Und hier möchte Frank Tartsch in den kommenden Jahren noch einiges bewegen. „Neben Gesundheit wünsche ich mir, dass wir möglichst bald wieder zu einem normalen Leben, auch im Tischtennissport, zurückkehren können“, sagt der Jubilar. „Es macht mir inzwischen wieder richtig Spaß und ich bin sehr motiviert, wieder etwas für meinen geliebten Sport zu erreichen.“ 

Bericht: Thomas Holzapfel

Fotos: Volker Arnold

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