Hallo Dang, du bist regelmäßig bei der Fortbildung „Körpersprache und Mentale Stärke“ deines Privatcoaches und Managers Dirk Lion dabei – warum?
Dirk und ich arbeiten gemeinsam schon sehr lange an diesen Themen. Darüber hinaus habe ich einen Sportpsychologen an meiner Seite. Die Themen werden, wie viele Spielerinnen und Spieler vielleicht auch selbst merken, immer wichtiger in unserer Sportart. Zudem hat TTR den Druck, auch wenn es bei uns im Profibereich keine Relevanz hat, in der breiten Masse erhöht. Ich finde es spannend, mein Wissen weitergeben zu können, mir macht das auch selbst sehr viel Spaß.
Stichwort Spaß: 10:10 im fünften Satz, wieviel Spaß hast du da?
(lacht) Begrenzt. Wenn man es in den Entscheidungssatz geschafft hat, kann alles passieren. Dann sind Spielstärkeunterschiede nicht mehr von Bedeutung, sondern es geht vornehmlich um genau das: Mentale Stärke.
Was ist dir dabei ganz besonders wichtig?
Das, was Dirk und ich als „Von Punkt zu Punkt-Mindset“ bezeichnen. Ich glaube, eine der wichtigsten Punkte ist ganz am Anfang, rational und in Ruhe über vieles im Tischtennis nachzudenken: Warum rege ich mich über Netzbälle auf? Warum passiert dies in mir, warum jenes? Erst dann kann ich im zweiten Schritt versuchen, an diesen identifizierten Punkten zu arbeiten. Das ist nicht unbedingt schwer, es gibt entsprechende Methoden, aber es ist genauso Arbeit wie die Verbesserung eines Vorhand-Topspins. Wer diese Arbeit auf sich nimmt, wird auch in diesem Bereich Fortschritte merken.
Das angesprochene Punkt zu Punkt-Mindset gehört da dazu. In grober Kurzform geht es darum, jeden Punkt wie ein in sich geschlossenes System zu spielen. Danach ist es vorbei und es beginnt ein neues System. Dann wird es mehr oder wenig egal, ob es 0:0 oder 10:10 steht, ob es laut, leise ist, viel oder wenig Druck da ist.
Was fällt dir bei den Diskussionen mit den nicht-professionellen Spielerinnen und Spielern in so einer Fortbildung auf?
Dass sich manche Probleme gar nicht so sehr von dem unterscheiden, was uns als Profis bewegt. Es ist eben immer noch ein Tisch mit zwei Spielern und einem Spiel, das bis 11 geht. Auch wir sind nervös. Auch wir denken über Dinge nach, auch wir laufen manchmal Gefahr, „Eisen“ zu kriegen und zu verkrampfen. Insgesamt gehen wir aber, glaube ich, insgesamt ruhiger und analytischer an die Sache heran, was aber auch logisch ist, da wir mehr Zeit haben, uns mit diesen Themen zu beschäftigen und entsprechende Lösungen bereits im Training einzuüben, bevor sie, oft monatelang später, erstmal im Spiel funktionieren.
Ich finde es jedenfalls sehr schön, wie wir in diesen Runden immer über Aspekte von mentaler Stärke und Körpersprache diskutieren und wie offen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei auch von ihren Themen erzählen. Daher freue ich mich schon, wenn ich mal wieder bei der Fragerunde am Ende dabei sein kann.
Die nächste Gelegenheit, sich im Bereich Körpersprache und Mentale Stärke fortzubilden, haben alle TTBW’ler am 14. Dezember. Wirst Du dann auch wieder dabei sein?
Sagen wir so: Der Termin steht schon länger in meinem Kalender (lacht).
zu den Einzelheiten der Trainerfortbildund und Anmeldung:
TTBW-Homepage: Trainerfortbildung am 14. Dezember: "Mentale Stärke und Körpersprache"