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Fusion  

Finanzen: Interview mit Hans-Peter Wörner

Hans-Peter Wörner über den aktuellen Stand im Bereich Finanzen

Herr Wörner, Sie leiten den Arbeitskreis Finanzen, welcher die Fusion zu Tischtennis Baden-Württemberg aus finanzieller Sicht vorbereiten soll. Welche Chancen bietet Tischtennis Baden-Württemberg aus der Finanzsicht für die einzelnen Vereine und Bezirke?

Es wäre sicherlich vermessen, zu behaupten, dass eine Fusion der drei TT-Verbände in Baden-Württemberg zu einer finanziellen Entlastung der Bezirke und Vereine führen wird. Die Entwicklung der vergangenen Jahre hat aber auch gezeigt, dass die Gebührenbelastung für die Vereine Jahr für Jahr eher gestiegen ist. Unser Ziel ist es, durch die Fusion sowohl die Kosten zu stabilisieren, als auch neue Einnahmequellen zu erschließen und damit mehr Spielraum im Haushalt zu bekommen, um auch in das wichtigste Thema der nächsten Jahre, die Sportentwicklung, zu investieren, was wiederum den Vereinen zu Gute kommt.

Durch die Fusion wird es sicher Synergieeffekte in der Verwaltungsarbeit und somit auf der Kostenseite, andererseits vor allem auch eine Steigerung der Einnahmenseite geben. Gespräche mit durchaus interessierten potenziellen Sponsoren haben gezeigt, dass die Gewinnung von Sponsoren praktisch nur als „Tischtennisverband Baden-Württemberg“ möglich ist. Hierzu verweise ich auf die Kooperation mit dem Sparkassenverband Baden-Württemberg und der Firma ASS (Athletic Sport Sponsoring). Über TTBW profitieren hiervon bereits heute die Vereine und Bezirke in allen drei TT-Verbänden in Baden-Württemberg.

Wie oft hat ihr Arbeitskreis bisher getagt und welche Erkenntnisse nehmen Sie daraus mit?

Wir haben uns erstmals zu einer Sitzung des „Arbeitskreises Finanzen“ am Mittwoch, 29.3.2017, in der Sportschule in Ruit getroffen. Dabei waren die Verantwortlichen (Präsidenten, Vizepräsidenten und Kassenprüfer) zum Thema „Finanzen“ aus Baden, Südbaden und dem TTVWH, aber auch die mit dem Thema „Finanzen“ befassten Mitarbeiter unserer Geschäftsstelle sowie unser Steuerberater.
Die ersten Diskussionen und Blicke in die Ordnungen der verschiedenen Verbände haben gezeigt, dass es Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede sowohl in der Struktur der Ordnungen und in der Ausgestaltung der verschiedenen Gebühren- und Kostensätze gibt.
Wir haben zwar noch zwei Jahre zur Fertigstellung aller Ordnungen zum Thema Finanzen, diese Zeit werden wir aber auch brauchen, um gute, beschlussfähige und von allen mitzutragende Ordnungen zu erarbeiten. Erste „Hausaufgaben“ haben die Verantwortlichen der Verbände mitgenommen, sodass wir uns voraussichtlich im Juni schon zur nächsten Sitzung des Arbeitskreises treffen können.

Welche Hürden sind den Mitgliedern des Arbeitskreises besonders deutlich geworden?

Bei der Vorbereitung der Sitzung wurde erkennbar, dass in den vergangenen Jahren bereits versucht wurde, ähnlich wie im sportlichen Bereich, auch in finanziellen Dingen eine Angleichung in allen Baden-Württembergischen TT-Verbänden zu erreichen, zum Beispiel bei den Reisekosten und Ausrichterzuschüssen. Allerdings wurde auch ersichtlich, dass es in einigen Bereichen Unterschiede gibt. Zur Verdeutlichung ein Beispiel: Derzeit ist die Höhe der Mannschaftsmeldegebühren für diegleiche Spielklasse (z. B. Verbandliga) in den 3 Verbänden verschieden. Durch die unterschiedliche Finanzierung der Verbände bzw. die Bezuschussung durch die Dachverbände (Badischer Sportbund Freiburg, Badischer Sportbund Nord, Württembergischer Landessportbund) spielen hier aber auch andere Aspekte eine Rolle. Die einzelnen Zahlen sind daher nicht direkt vergleichbar.
Auch steuerliche und rechtliche Schwierigkeiten, die bei einem Zusammenschluss auftreten können, wurden diskutiert. Wir werden uns bei diesen Fragen von der renommierten Kanzlei für Steuern und Recht, Lienig & Lienig-Haller, beraten lassen.
Unsere Aufgabe ist es nun, die aufgezeigten Unterschiede weiter herauszuarbeiten und Lösungen für alle Tischtennisvereine in Baden-Württemberg zu finden.
Die angesprochenen Hürden sind aus unserer Sicht durchaus vorhanden. Allerdings sehen wir diese als sportliche Herausforderung, die wir sicherlich meistern werden.

Herr Wörner, vielen Dank für das Interview!

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