Die thüringische Landessportschule stand in diesen Tagen – nicht zum ersten Mal – ganz im Zeichen des nationalen Tischtennisnachwuchses. Dabei feierte die Bundesrangliste Jugend 11 mit den besten Talenten des Jahrgangs 2013 (und jünger) ihre Premiere. In bewährter Form kam zusätzlich der Talent Cup zur Austragung, der schon lange zu den offiziellen Sichtungsmaßnahmen des Deutschen Tischtennisbundes gehört. Äußerst zufrieden zog das Trainerteam der ARGE LS TTBW nach den drei Turniertagen Bilanz.
Für einige Talente aus dem ARGE-Team war der Auftritt in Bad Blankenburg die erste Gelegenheit, sich im Kreis der insgesamt 18 Landesverbände mit der Konkurrenz zu messen. „Unsere Newcomer machten ihre Sache wirklich gut“, attestierte Andreas Dörner aus dem Landestrainerteam um Delegationsleiterin Zhujun Shen, „sie konnten wertvolle Erfahrungen für die Zukunft sammeln und alle landeten in etwa in der Region, wo man sie auch erwarten konnte.“
In der Jugend 11-Rangliste gehörte Dana Haspel vom kommenden Frauen-Regionalligisten TSV Korntal zu den Mitfavoritinnen. Dementsprechend souverän spielte sie sich dann auch durch das Turnier und gab bis ins Endspiel lediglich zwei Sätze ab. Dabei konnte sie im Halbfinale Hannah Schlauch (TTC Gründau-Lieblos) bezwingen, eine Abwehrspielerin, gegen die sie in der Vergangenheit auch schon mal den Kürzeren zog. Der große Coup in Form der erfolgreichen Titelverteidigung blieb ihr allerdings verwehrt, im Finale fand sie in der Düsseldorferin Emily He ihre Meisterin. „Da standen ihr etwas die Nerven im Weg, so dass sie nicht ihre beste Leistung abrufen konnte“, analysierte Andreas Dörner, „auch wenn Dana enttäuscht war, so ist der zweite Platz doch aller Ehren wert.“ Melina Du (TTC Karlsruhe-Neureut) und Fiona Li (TTV GW Ettlingen) landeten im starken 32er-Teilnehmerfeld auf den Plätzen 13 und 15.
Wie im Vorjahr beim Talent Cup kam es nun auch bei den Jungen 11 zum abschließenden verbandsinternen Platzierungsspiel zwischen Eren Ahmed (TTV Weinheim-West) und Elias Rosenow (TV Kieselbronn). Damals sicherte sich der Weinheimer Rang sieben, nunmehr setzte er sich im Spiel um Platz 11 ebenfalls durch. Beide gingen als Gruppevierte aus der Vorrunde, beide bilanzierten im weiteren Verlauf der Endrunde mit einem Sieg und zwei Niederlagen. „Mit etwas mehr Konstanz und Erfahrung in den engen Spielsituationen wäre bei Eren sicherlich der eine oder andere Platz weiter vorne möglich gewesen“, meinte das Trainerteam. Allerdings gab es an einer Handvoll starker Spieler aus den anderen Verbänden kein Vorbeikommen. Leo Liu (TTV GW Ettlingen) beendete das Turnier auf Rang 19, Remo Lehmann vom TV Ottenhausen wurde 23.
Zwei heiße Eisen hatte der ARGE-Kader im Talentcup der Jugend 10 im Feuer, sowohl Svenja Hepp als auch Levin Würzberger (beide vom FC Külsheim) waren topgesetzt. „Die TTR-Werte sind allerdings gerade in dieser Altersklasse mit Vorsicht zu genießen, da die Kids mal mehr, mal weniger TTR-relevante Turnier absolviert haben“, meinte Andreas Dörner. Ungeachtet dessen marschierte Svenja Hepp mit einer beachtlichen Souveränität durch das Turnier, bis ins Finale blieb sie ohne Satzverlust. Dort hatte sie mit der ungesetzten Nina Dembour (Füchse Berlin) eine hohe Hürde zu meistern. Vor allem auch deswegen, weil sie im vierten Durchgang diverse Matchbälle ausließ. „In der entscheidenden Phase des fünften Durchgangs zeigte Svenja dann Super-Tischtennis“, meinte Andreas Dörner, „und es ist ja auch nicht so einfach, dem Favoritendruck im Finale Stand zu halten.“ Was auch Felicia Behringer bestätigte, die derzeit ihren Bundesfreiwilligendienst am Stützpunkt Heilbronn absolviert und die Betreuung von Svenja Hepp innehatte. Starke Leistungen zeigten auch Annika Heuberger (TTC Seelbach-Schuttertal) als Neunte und Anna Faisullina (TTV Blau-Weiss Freiburg) auf Platz 15.
Levin Würzberger, der genauso wie Svenja Hepp unlängst die baden-württembergische Jahrgangsrangliste gewann, marschierte mit fünf mühelosen Siegen aus der Vorrundengruppe, in der Endrunde hatte er gegen Korel Mai (TTV Bad Ems) beim 3:2 ein paar kritische Situationen zu meistern. Nicht ganz unerwartet wurde ihm dann mit Junde Zang (SV DJK Holzbüttgen) ein starker Finalgegner vorgesetzt. Im ersten und dritten Durchgang waren die Chancen auf ein besseres Ergebnis vorhanden, letztendlich musste Würzberger aber beim 9:11, 3:11 und 10:12 gratulieren. „In seinem zweiten Turnier auf nationaler Ebene hat Levin dennoch auf der ganzen Linie überzeugt“, sagte sein Coach Andreas Dörner. Der sechste Platz von Valentin Schenk (TSV Schwieberdingen) rundete das insgesamt positive ARGE-Ergebnis in den Tagen von Bad Blankenburg ab.