Einer der Höhepunkte im Sportkalender der Tischtennisjugend ist zweifelsohne das Top 12-Bundesranglistenturnier, in dem sich die besten Talente der Republik in Szene setzen. Am kommenden Wochenende treffen sich im hessischen Neuhof (unweit von Fulda) die besten Spielerinnen und Spieler der Altersklassen Jugend 15 und 19 zum finalen Ranglistenturnier. Ausrichter ist der Hessische Tischtennisverband, der zusammen mit den lokalen Durchführern des SV Buchonia Flieden und des TV 1861 Schlüchtern für bestmögliche Bedingungen sorgen wird.
Sieben Einzel am Samstag, weitere vier am Sonntag – der Nachwuchs der ARGE Leistungssport TTBW wird am Wochenende nicht nur spielerisch, sondern auch konditionell über Maßen gefordert sein. „Das ist bei anderen Top-Ranglisten zwar auch so, aber beim Top 12 sind die Leistungsunterschiede natürlich geringer“, sagt Sportdirektor Sönke Geil, „dementsprechend gibt es hier keine Spiele, in denen man vielleicht mal etwas weniger geben muss, um trotzdem zu gewinnen“.
Acht Talente, sechs Trainer: Das Team der ARGE LS TTBW fährt zum Ende der Woche mit einem schlagkräftigen Team nach Neuhof, die meisten davon machen sich mit dem Bus des Tischtennisverbands und Fahrer Sönke Geil auf den Weg. Leider nicht mit von der Partie ist Lea Lachenmayer von Drittligist TTG Süßen, die seit geraumer Zeit an Knieproblemen laboriert. Im weiblichen Bereich der Jugend 19 ist das baden-württembergische Team dennoch mit Amelie Fischer (TSG Hoffherrnweiler), Victoria Merz (VfL Sindelfingen) und Jele Stortz (DJK Offenburg) überdurchschnittlich gut vertreten, zumal mit Annett Kaufmann (SV Böblingen) das Aushängeschild noch freigestellt ist. „Es ist super, dass sich so viele für das Top 12 qualifiziert haben“, zeigt sich Sönke Geil erfreut, „am ehesten könnte dabei Jele Stortz bei der Medaillenvergabe ein Wörtchen mitreden.“ Die Offenburgerin belegte bei der letzten Top 12-Rangliste, die im Februar 2020 – unmittelbar vor Ausbruch der Pandemie – stattfand, in der Jugend 15-Altersklasse hinter Annett Kaufmann den zweiten Platz. Bekanntlich wurde die Rangliste in den Jahren 2021 und 2022 ersatzlos gestrichen.
Bei den Jungen 19 vertritt Manuel Prohaska die Farben des TTBW-Teams. In seinem ersten Jugendjahr will der Oberligaspieler des SC Staig nach eigener Aussage vor allem eine konstante Leistung an den Tisch bringen. „Ich möchte schauen, dass ich die zwei oder drei Spiele, in denen ich vielleicht leicht favorisiert bin, für mich entscheide“, sagt der 15-jährige aus dem deutschen Nachwuchskader, „und wenn es geht, möchte ich natürlich die Favoriten etwas ärgern. Es wäre super, wenn ich am Ende in der ersten Hälfte des Feldes landen würde.“
Eine durchaus gute Platzierung traut das Trainerteam auch Elisa Bao Chau Nguyen vom TTV Ettlingen im Mädchen 15-Wettbewerb zu, die bei den Erwachsenen in der Dritten Bundesliga beim DJK Sportbund Stuttgart spielt. Sie bekommt es vermutlich gleich im ersten Einzel mit Verbandskameradin und der Sindelfinger Drittligakonkurrentin Fatme El Haj Ibrahim zu tun, die im Jugendbereich für ihren Heimatverein VfL Herrenberg an den Start geht.
Bei den Jungen 15 haben Fatmes Bruder Mahmoud El Haj Ibrahim (VfL Herrenberg) und Jonathan Gaiser (TV Öshelbronn) durchaus das Potenzial, für die eine oder andere positive Überraschung zu sorgen. „Das Top 12 ist schon etwas Besonderes für mich, wenn man weiß, dass man mit den besten Zwölf des Jahrgangs aus Deutschland mithalten kann“, sagt „Mudi“ El Haj Ibrahim, der sich zumindest eine Top Ten-Platzierung als Ziel gesetzt hat. Betreut werden die baden-württembergischen Youngsters von Andreas Dörner, Sönke Geil, Pascal Köhler, Liu Liping, Martina Schubien und Shen Zhujun.
Startberechtigt sind in Neuhof die besten Acht der Top 24-Bundesranglistenturniere, die restlichen vier Teilnehmer wurden vom DTTB-Jugendsportressort festgelegt. Vier Spieler der Jugend 15-Klasse qualifizieren sich für die Deutschen Meisterschaften Jugend 19.