Vier Tage Tischtennis pur standen zuletzt in der thüringischen Landessportschule in Bad Blankenburg auf dem Programm. Erst ermittelte die Jugend 13 im Top 24-Turnier ihre Bundesranglistensieger, dann standen sich die jüngsten Nachwuchstalente im Talent Cup gegenüber. Während die eine oder andere Topplatzierung an den ersten beiden Tagen verpasst wurde, sorgten zahlreiche Youngster der ARGE LS TTBW beim Talent-Cup für Furore, allen voran die Mädchen 12.
Beim Jugend 13-Bundesranglistenturnier, das nach der Premiere im Vorjahr bereits zum zweiten Mal in Bad Blankenburg Station machte, musste sich der Öschelbronner Jonathan Gaiser bereits in der Vorrunde dem Widerstand der Konkurrenz erwehren. Nach einer 1:3-Niederlage gegen Daniel Nagy (Niedersachsen) reichte es aber dennoch zum Gruppensieg und zum Einzug ins Halbfinale, wo er sich dem späteren Sieger Jonas Rinderer aus Bayern aber glatt in drei Sätzen geschlagen musste. Im kleinen Finale traf er abermals auf Nagy, dem er deutlich mehr Paroli bot, aber dennoch beim 11:9, 8:11, 11:8, 6:11 und 7:11 gratulieren musste. Tien Nghia Phong (TTC 1946 Weinheim) ließ in der Vorrunde nicht viel anbrennen, im spannendsten Spiel setzte er sich gegen Kazuto Itagaki (Bayern) nach 0:2-Rückstand noch durch. In der Endrunde wurde ihm dann nach dem 2:3 gegen ARGE-Spielvertreter Daniel Nagy der Einzug ins Halbfinale verwehrt, im Spiel um Platz fünf war dann Samuel Kuhl (Bayern) der Glücklichere. Len Müller (SSV Schönmünzach) kam auf den achtbaren zehnten Platz.
Als Gruppenvierte beziehungsweise –dritte kamen Lotta Rothfuß (TTC Renchen) und Milla Pardela (TTC Mühringen) aus der Gruppenphase bei den Mädchen. Was zur Folge hatte, dass sie in der Zwischenrunde direkt aufeinandertrafen – Milla Pardela gewann mit 3:0. Viel hätte im Anschluss nicht gefehlt und Milla Pardela hätte den Sprung unter die Top Acht geschafft, doch das Einzel gegen Anna Walter (Bayern) ging knapp in fünf Sätzen weg. Am Ende stand für die Mühringerin Platz elf zu Buche, Lotta Rothfuß landete als eine der jüngsten Teilnehmerinnen auf Rang dreizehn.
Mit neun Talenten startete der ARGE-Tross um Delegationsleiter Andreas Dörner beim Talent Cup, kurzfristig musste auf die erkrankte Korntalerin Chenhao Chen verzichtet werden. „Mit dem Gesamtergebnis können wir auf jeden Fall zufrieden sein, wir sind mehr als konkurrenzfähig“, sagte „Andy“ Dörner nach den zwei Turniertagen, in dem die jeweils 24 besten Jungen und Mädchen der jeweiligen Jahrgänge aufeinandertrafen. Den Vogel schossen die Mädchen 12 ab, die sich mit Vorjahressiegerin Ksenija Poznic (TSV Korntal) und Lotta Rothfuß (TTC Renchen) in ein rein baden-württembergisches Endspiel vorarbeiteten. Im Halbfinale musste sich Lotta Rothfuß gegen Mitfavoritin Ilona Buhai (Westdeutschland) mächtig strecken, konnte aber einen 1:2-Rückstand und einen Negativstand im vierten Satz noch rechtzeitig in den Sieg umwandeln. Im Finale gelang es der Renchenerin, sich für die Zwischenrundenniederlage gegen Ksenija Poznic zu revanchieren. Das herausragende ARGE-Ergebnis rundete Melissa Bill (SSV Schönmünzach) ab, die es bis ins kleine Finale schaffte (0:3 gegen Buhai).
Für das zweite Highlight aus ARGE-Sicht zeichnete die Korntalerin Dana Haspel bei den Mädchen 11 (Jahrgang 2013 und jünger) verantwortlich. Mit einer weißen Weste (5:0 Spiele, 15:0 Sätze) marschierte Haspel durch die Vorrunde, auch in der Zwischenrunde wurde nur ein Satz abgegeben. Letztendlich erspielte sie sich in souveräner Manier den Cup-Sieg, auch der Endspielerfolg gegen die Brandenburgerin Mira Petereit geriet nie in Gefahr (11:7, 11:8, 11:4). „Damit untermauerte Dana ihre derzeitige Ausnahmestellung in Deutschland in ihrer Altersklasse“, sagte Andreas Dörner, der zugleich auch vom sechsten Platz von Svenja Hepp (FC Külsheim) positiv angetan war. „Es war beeindruckend, wie sich Svenja bei ihrem Debüt auf nationaler Ebene präsentierte. Das lässt für die Zukunft hoffen.“
Ein „Superturnier“ attestierte Dörner dem Grünwettersbacher Bence Szabo, dem einzigen ARGE-Vertreter bei den Jungen 12. In der Vorrunde noch etwas holprig unterwegs (3:2 Spiele), steigerte sich Szabo von Spiel zu Spiel und schaffte es sogar noch unter die Top Vier. Im Halbfinale hatte er bei einer 2:0-Satzführung gegen Paul Flemming sogar den Finaleinzug vor Augen, doch der Gegner erwies sich in der Schlussphase „als etwas ausgebuffter“ (Dörner). Mit einem konzentrierten Auftritt im Spiel um Platz drei (3:0 gegen den Berliner Moning Bai) verdiente sich Bence Szabo die Bronzemedaille.
Gleich mit drei Debütanten gingen die Jungen 11 ins Turnier, im einen oder anderen Fall ließ sich bei den aufstrebenden Talenten die Nervosität nicht ganz verbergen. Jahrgangsranglistensieger Eren Ahmed (TTV Weinheim-West) gewann das ARGE-interne Duell um Platz sieben gegen den Kieselbronner Elias Rosenow, Levin Würzberger (FC Külsheim) landete auf Rang vierzehn. „Elias hat einige besser eingeschätzte Gegner geschlagen, Levin steigerte sich nach einer durchwachsenen Vorrunde noch deutlich“, sagte Andreas Dörner, „generell war es für alle wichtig, Erfahrung zu sammeln.“
Der Talent Cup wurde ohne Schiedsrichter abgehalten. Nach jeweils zwei Ballwechseln müssen die Spieler selbst das Zählgerät bedienen. „Das klappte sehr gut, es gab eigentlich keine strittigen Szenen“, bilanzierte der Delegationsleiter. Für die Trainer war es zudem interessant, nach der Pandemie den Leistungsstand der Jüngsten zu beobachten, die im Grunde erst nach der Coronazeit so richtig ins Training einstiegen.
DTTB-Homepage: Bundesranglistenturnier Jugend 13 - Favoritenkreis in den Endspielen unter sich
Bericht: Thomas Holzapfel
Fotos: Papa Rothfuß