Mit den Platzierungen zwei, vier, fünf und sieben kehrten die baden-württembergischen Vertreter von den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften aus Kenzingen (U 15) und Salzhemmendorf (U 18) zurück. Tropische Bedingungen an beiden Standorten machten es allen Beteiligten nicht leicht, doch am Ende konnten sich die sportlichen Leistungen definitiv sehen lassen.
Wenn selbst das Zusehen für Schweißbildung sorgt, dann ist nur zu erahnen, was die Nachwuchsspieler an den beiden Turniertagen geleistet haben. In Kenzingen im nördlichen Breisgau bei den U 15-Ausspielungen belegten die Vertreter des Bundeslandes erwartbare Platzierungen, die bei mehr Fortune noch etwas besser hätten ausfallen können. So verpassten es die Korntaler Mädchen hauchdünn wegen zwei Bällen, um die Ränge fünf und sechs zu spielen. Die Jungs aus Heilbronn leisteten im Match um den Bronzerang erbitterten Widerstand und mussten sich dennoch knapp mit 4:6 dem Neuenhainer TTV 1955 (Hessen) geschlagen geben.
Einig waren sich alle Beteiligten bezüglich der guten Organisation vor Ort. Die Mitglieder des TTSV Kenzingen, angeführt von Sportwart Stefan Krumm, sorgten jederzeit für die richtigen Rahmenbedingungen, auch wenn die Temperaturen einigen Akteuren an die Grenzen brachten. So berichtete Oberschiedsrichter Jürgen Schödel zwar von einem reibungslosen Turnierverlauf, doch bei etlichen Mädchen und Jungen meldete sich der Kreislauf. So kam es hin und wieder zu benötigten Pausen während den Spielen.
Das junge Quartett des TSV Korntal, angeführt von Paulina Friebe, startete als Außenseiter in das Geschehen und wollte als jüngstes Team ihren Stempel hinterlassen. Am Samstagmorgen kam es zu Beginn zum Duell mit Alemania Riestedt (Sachsen-Anhalt). Dabei war es nur Paulina vergönnt, Punkte zu erspielen, so dass am Ende ein zu deutliches 2:6 stand. Gegen das topgesetzte SV Emmerke (Niedersachsen) punktete im zweiten Spiel lediglich das Doppel mit Paulina Friebe und Ksenija Poznic, so dass gegen die späteren Finalistinnen ein 1:6 stand.
Der TuS Kirchberg aus Rheinland-Pfalz war abschließend der letzte Kontrahent. Hier spielten sich Paulina Friebe, Ksenija Poznic, Dana Haspel und Chenhao „Alily“ Chen den Frust von der Seele und siegten ohne Satzverlust mit 6:0. Somit ging es am zweiten Turniertag um die Ränge fünf bis acht, wo es zu der bereits angerissenen Dramaturgie im ersten Spiel des Tages kam. Gegen Bayern-Vertreter RV Viktoria Wombach entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe. Vor dem Schlussmatch lagen die Mädels zwar 4:5 im Rückstand, jedoch hätte ein Remis durch das bessere Satzverhältnis gereicht. Über den Entscheidungssatz musste „Alily“ ihr Match leider abgeben, so dass die Enttäuschung erst einmal groß war.
Dass es anschließend erneut gegen Kirchberg ging, rundete den etwas gebrauchten Tag ab, da man sich gerne noch gegen einen unbekannten Konkurrenten auf höherem Niveau gemessen hätte. So stand am Ende wieder ein deutliches 6:0 und Rang 7. Die Verantwortlichen vor Ort zeigten sich jedoch alles andere als unzufrieden und bekräftigten die tolle Erfahrung für die jungen Mädchen im Alter zwischen zwischen acht und dreizehn Jahren. Mit der Unterstützung sämtlicher Eltern angereist, erlebte der gesamte Tross ein unvergessliches Wochenende. Im nächsten Jahr möchte man bei derselben Veranstaltung gerne noch einmal angreifen.
Etwas andere Voraussetzungen hatte die Teilnahme der TSG 1845 Heilbronn bei den Jungen. Nach der Auslosung mit dem festen Ziel, das Halbfinale zu erreichen, wollte man erst am Samstag die Gruppenphase überstehen, um anschließend am Optimum spielend das Bestmögliche zu erreichen. Angetrieben wurde das sechsköpfige Team von sämtlichen Eltern und Geschwistern. Mit extra angefertigten T-Shirts fungierte die Heilbronner Delegation als „weiße Wand“. Mit der nominell besten Besetzung, bestehend aus Lars Hübner, Leon Schmalz, Jonathan Riethmüller und Dejan Liber siegte das Team zu Beginn klar mit 6:2 gegen den TTV Radebeul aus Sachsen.
Im Duell gegen Gruppenkopf TV Refrath (Nordrhein-Westfalen) setzte es - nicht wirklich überraschend - die erste Niederlage. Zwar endeten die Begegnungen selten deutlich in drei Sätzen, doch lediglich Jonathan war es möglich, den Ehrenpunkt zu erspielen. Kam in diesem Spiel Lukas Riedinger zum Einsatz, durfte mit Philipp Eberwein im abschließenden Gruppenspiel auch der sechste Nachwuchsakteur gegen Hannover 96 mitwirken. Auch er trug mit einem Einzelerfolg zum Einzug in das avisierte Halbfinale bei. Deutlich mit 6:1 behielt man im dritten Match die Oberhand und freute sich bereits am Abend über die erste erfolgreiche Zieletappe. Motiviert, jedoch auch der Schwere der Aufgabe bewusst, ging es am Sonntagmorgen in das Match gegen den TSV Schwarzenbek (Schleswig-Holstein). Recht zügig wurde klar, dass die Qualität der Norddeutschen zu hoch war, so dass der Traum vom Finale recht abrupt sein Ende fand. Dem Doppel Philipp/ Dejan war es zu Beginn vergönnt, für den Ehrenpunkt gegen den späteren Deutschen Meister zu erspielen.
Der Neuenhainer TTV 1955 war die Hürde zum Treppchen und so galt es zügig, den Fokus neu auszurichten. Knapp unter vier Stunden duellierten sich die beiden Kontrahenten, die Punkte wurden in den Doppeln und sämtlichen Paarkreuzen bis zum Zwischenstand von 4:4 geteilt. Mit der Hypothek des schwächeren Satzverhältnisses starteten somit Jonathan Riethmüller und Dejan Liber in ihre Einzel. Erneut entwickelten sich enge Vergleiche, doch mit dem 4:5-Rückstand war die Entscheidung, aufgrund des negativen Satzverhältnisses, gefallen. So herrschte nach dem Ende des Matches erst einmal Frust, doch schon bald wandelte sich dies um in Stolz.
Im Gespräch mit Nachwuchsleiter Marcel Seimen betonte dieser das einmalige Erlebnis für die sechs Jungs. Die geballte Unterstützung der Familien imponierte und sorgte für ein rundes Bild, eben dem Anlass entsprechend. Zwar sei das Sextett im kommenden Jahr so nicht mehr startberechtigt, doch der Zusammenhalt innerhalb der Gruppe wurde in jedem Fall gestärkt.
Ergebnisse Deutsche Mannschaftsmeisterschaften Jugend 15
***************************************************************************
Durchaus auf eine Topplatzierung schielten die Verantwortlichen bei der Neckarsulmer Sportunion, die mit einem schlagkräftigen zu den U 18-Meisterschaften nach Salzhemmendorf fuhren. Und das Team mit Thi-Minh Thu Nguyen, Mia Hofmann, Minh-Thao Nguyen, Lucia Behringer, Rebecca Merz und Anna Gumbrecht wurde ihrer Favoritenrolle in der Vorrunde gerecht. Die beiden 6:0-Kantersiege gegen die SG Bruchköbel (Hessen) und den DJK SR Cappel (Westdeutschland) gaben schon einmal Auftrieb, gegen Thüringen-Club Post SV Mühlhausen musste man sich dann beim 5:5 allerdings mächtig strecken. Abwehrspielerin Lucia Behringer gewann das abschließende Einzel, das den Gruppensieg festmachte.
Im Halbfinale kam der Neckarsulmer Express mit den Trainern und Betreuern Christian Hofmann, Susanne Gumbrecht und Stefan Melke wieder recht schnell ins Rollen, was der schleswig-holsteinische Vertreter TSV Schwarzenbek beim 1:6 neidlos anerkennen musste. Im Endspiel wartete dann mit dem MTV Engelbostel-Schulenburg (Niedersachsen) eine richtig harte Nuss. Was sich auch durch den Einsatz derer beiden Topspielerinnen Mädälina-Alexandra Moga und Laura Abaraviciute begründete, die laut Christian Hofmann eigens zu diesem Turnier aus dem Ausland eingeflogen wurden. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagte Hofmann, der den Gegner dennoch nicht als unschlagbar einordnete. „Aber sie waren halt sehr kompakt aufgestellt.“ So blieb es bei Neckarsulmer Punktgewinnen durch das Doppel Mia Hofmann/Lucia Behringer und Minh-Thao Nguyen im Einzel. „Es ist natürlich schade, dass es nicht zum Finalsieg reichte, aber wir sind trotzdem stolz und happy mit dem Titel des Deutschen Vizemeisters“, so Hofmann.
Die U 18-Jungs des GSV Hemmingen hatten etwas Pech mit der Auslosung, da sie es bereits in der Vorrunde mit den beiden späteren Finalisten MTV Jever (Niedersachsen) und SV Windhagen (Rheinland/Rheinhessen) zu tun bekamen. „Trotz der starken Gruppe waren wir am ersten Turniertag vor allem gegen Windhagen nicht chancenlos“, sagte Betreuer Mark Provoznik, „das 1:6 sieht zwar deutlich aus, aber fast alle Spiele waren umkämpft und leider haben wir vier Mal im fünften Satz verloren. Da wäre durchaus etwas mehr drin gewesen.“ So punkteten Fabian Haid, Lennart Provoznik, Tim Blazeski und Jens Reichert lediglich gegen den TTC Königstein 1948 aus Hessen (6:2).
Auch wenn es am zweiten Tag lediglich um die Plätze fünf bis acht ging, bewiesen die Hemminger eine tolle Moral. „Da lief es richtig gut“, sagte Mark Provoznik. Erst wurden die Bayern vom TSV Gräfelfing beim deutlichen 6:0 in die Schranken verwiesen, dann wurde das Spiel um Platz fünf gegen den TTC SR Hohenstein-Ernstthal (Sachsen) mit 6:3 gewonnen. In den Einzeln punkteten dabei Tim Blazeski (2), Fabian Haid, Lennart Provoznik und Jens Reichert. Noch einmal Mark Provoznik: „Der fünfte Platz ist ein gutes Ergebnis für uns, auch wenn bei etwas mehr Losglück mehr drin gewesen wäre. Aber es war ein tolles Erlebnis für die Jungs, sie hatten ihren Spaß.“
MKTT online: Ergebnisse Deutsche Mannschaftsmeisterschaften Jugend 18
Fabian Hoch und Thomas Holzapfel