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Damen-Bundesliga: SV Böblingen bezwingt TSV Schwabhausen

Böblinger Tischtennisfrauen stehen im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft

Erfolgsdoppel 1: Hongi Gotsch und Mitsuki Yoshida

Spannender wie zwischen der SV Böblingen und dem TSV Schwabhausen kann kaum ein Duell in den Bundesliga-Playoffs verlaufen. Die SVB um Qianhong Gotsch und Annett Kaufmann setzte sich in zwei Vergleichen gegen das Team aus Bayern mit 5:5 und 6:4 durch. War bereits das Hinspiel am vergangenen Freitag ein Thriller, war auch der zweite Vergleich am gestrigen Sonntag in Böblingen an Dramatik nicht zu überbieten.

Das Rückspiel erreichte gerade die Drei-Stunden-Marke, da waren Spannung und Stimmung auf dem Siedepunkt: Böblingens Japanerin Mitsuki Yoshida, die wenige Minuten zuvor bereits einen Matchball gegen sich hatte, führte mit 10:9 gegen Mercedesz Nagyvaradi, SVB-Nummer vier Leonie Hartbrich bei komfortabler 2:0-Satzführung mit 11:10 gegen Orsolya Feher. Zwei Matchbälle zur gleichen Zeit für die SVB! Von der Tribüne blickten die Zuschauer auf die linke Seite, wo Böblingens „Yoshi“ den 3:2-Erfolg einfuhr. Nur drei Sekunden später das Gleiche am zweiten Tisch auf der rechten Seite: Die Deutsch-Ungarin Leonie Hartbrich, die zwischenzeitlich schon einmal drei Satzbälle (7:10 im zweiten Satz) abgewehrt hatte, verwandelte ihren ersten Matchball gegen ihre langjährige ungarische Mitstreiterin Feher zum 11:7, 12:10 und 12:10: Es war zugleich der „Championship-Point“ zum vielumjubelten 6:4-Gesamterfolg, der Einzug ins Halbfinale um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft war beschlossene Sache.

„Ich bin zuversichtlich, dass heute ein Sieger ausgespielt wird“, hatte Böblingens Manager Frank Tartsch bereits bei der Begrüßung eine Vorahnung, dass es diesmal nicht – wie in den letzten drei Vergleichen dieser Saison – zu einem 5:5-Remis kommen würde. Eine gewisse Euphorie habe sich bei ihm erst recht nach der überraschenden 2:0-Führung nach den Doppeln breitgemacht, im Vergleich zum Hinspiel am Freitag bedeutete dies schließlich „Vorteil SVB“. Doch auch in den darauffolgenden Einzeln war Ausgeglichenheit Trumpf – was sich auch darin widerspiegelte, dass vier der insgesamt acht Einzelduelle eine andere Siegerin fanden als im Playoff-Hinspiel.

Die Schwabhausenerinnen glichen dank eines spielerischen Übergewichts am hinteren Paarkreuz zum 3:3 aus, den ersten Punkt der Gäste ergatterte dabei die deutsche Meisterin Sabine Winter gegen Annett Kaufmann recht ungefährdet. Kurios: Bereits in wenigen Tagen, bei den Einzel-Weltmeisterschaften im südafrikanischen Durban, gehen die beiden deutschen Nationalspielerinnen gemeinsam in der Doppelkonkurrenz an den Tisch.

Ab dem zweiten Einzeldurchgang waren erst einmal spannende und zuweilen hochklassige Fünfsatzduelle an der Tagesordnung. Qianhong Gotsch biss sich in die Partie gegen Sabine Winter. Längere Zeit sah es auf Grund einer recht hohen Fehlerquote nicht so aus, als ob die 54-jährige der TSV-Spitzenspielerin Paroli bieten könnte. Aber Gotsch machte einen

0:2-Satzrückstand wett, führte zeitweise auch im Entscheidungssatz und musste sich dann doch beim 8:11 dem Angriffsfeuerwerk der 30-jährigen beugen. Parallel brachte Annett Kaufmann das Kunststück fertig, die Chinesin Yangzi Liu, die aktuelle Nummer 33 der Weltrangliste, mit 11:9, 11:6, 4:11, 8:11 und 11:6 zu besiegen. „Nach meiner Niederlage zu Beginn gegen Sabine Winter habe ich mich etwas in die Ecke verzogen und mich erst einmal gesammelt. Das Abschalten und Neufokussieren ist mir gut gelungen“, sagte die 16-jährige. Die letzten beiden Einzel gingen – siehe oben – an die SVB, die sich nun die Halbfinalpartien gegen den TTC 1946 Weinheim verdiente. Diese finden voraussichtlich am 2. und 4. Juni – im Anschluss an die Weltmeisterschaften – statt.

Bericht: Thomas Holzapfel

Fotos: Volker Arnold

Erfolgsdoppel 2: Annett Kaufmann/Leonie Hartbrich
Hongi Gotsch
Annett Kaufmann
Mitsuki Yoshida
Leonie Hartbrich

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