Zu Beginn des Jahres folgt auf Verbandsebene traditionell eine hochkarätige Veranstaltung der nächsten. Nach den baden-württembergischen Meisterschaften der Jugend 11/13 in Korntal sowie den Titelkämpfen bei den Senioren in Wangen geht es am kommenden Wochenende bei den Damen und Herren um meisterliche Ehren. Turnusgemäß findet das zweitägige Turnier mit Qualifikation und Endrunde nunmehr im Bereich des Badischen Tischtennisverbands statt, Durchführer sind die TTF Eschelbach-Angelbachtal.
Mit seinen 120 Mitgliedern begibt sich der Verein aus dem Bezirk Sinsheim auf eine bis dato ungewohnt hohe Stufe, war man bislang doch hauptsächlich bei Ranglisten und Meisterschaften auf Bezirksebene aktiv. Vorstandsmitglied Sven Ritzal freut sich mit seinen Helferteam, bestehend aus etwa dreißig TTF-Mitgliedern, auf die zweitägige Veranstaltung, die es gemeinsam mit den Vertretern des Badischen Tischtennisverbandes und der ARGE LS TTBW zu stemmen gilt. „Die Meisterschaften finden noch im Rahmen unseres 75-jährigen Jubiläums statt, das wir letztes Jahr feiern durften“, erläutert Sven Ritzal, der sich allerdings auch um den großen Aufwand bewusst ist, der seitens des Vereins zu tätigen ist. „Das fängt mit dem Zusammenstecken der 160 gelieferten Spielfeldumrandungen an und hört beim Catering für die Gäste aus Nah und Fern auf“, nennt er zwei Beispiele, „an den zwei Tagen haben wir acht Arbeitsschichten mit jeweils sieben Personen organisiert.“ Als Spitzenspieler im eigenen Verein – mit der ersten Mannschaft spielt er in der Kreisliga derzeit vorne mit – freut sich der Abwehrspieler ganz besonders auf das Kommen von Defensivkünstlern wie Florian Bluhm (Sportunion Neckarsulm) oder Daniel Kleinert (TTC 95 Odenheim).
Mit der Teilnahme von zahlreichen Größen aus diversen Bundesligen ist für hochklassigen Tischtennissport garantiert und man darf gespannt sein, wer am Ende die begehrten Tickets für die Deutschen Meisterschaften ergattert, die vom 13. bis 16. Juni im Rahmen der TT-FINALS 2024 in Erfurt zur Austragung kommen. Um dort dabei zu sein, gilt es für die Topfavoriten in der im Jahr 2005 fertiggestellten Sonnenberghalle, diverse Hürden zu überspringen. Die je sechzehn vornominierten Damen und Herren werden nach Abschluss der Vorrunde in der ersten KO-Runde ins Geschehen eingreifen.
Zur Mitte der Woche wurden die Veranstalter noch von keinerlei Absagen aus dem illustren Teilnehmerfeld konfrontiert. „Ich gehe davon aus, dass die meisten auch kommen“, sagte unter der Woche Roland Pietsch, Vizepräsident Sport im Badischen Tischtennisverband, der in Abwesenheit des erkrankten Wolfgang Heeren zusammen mit Gerd Michenfelder (Fachwart Mannschaftssport BaTTV) das Turnier leitet.
Die Favoritenliste der Damen wird angeführt von Erstligaspielerin Sophia Klee (TTC 1946 Weinheim), die sich bei normalem Turnierverlauf den Angriffen der Herausforderinnen Lea Lachenmayer von Zweitliga-Tabellenführer ESV Weil, Titelverteidigerin Julia Kaim (3. Bundesliga SSV Schönmünzach) und Vorjahresfinalistin Alexandra Schankula (3. Bundesliga DJK Sportbund Stuttgart) erwehren muss. Sie alle weisen im Ranking derzeit über 2 000 Punkte auf. Gespannt darf man zudem sein, wie sich aufstrebende Talente wie Amelie Fischer (17, TSG Hofherrnweiler) oder die erst 14-jährige Ettlingerin Bao Chau Elisa Nguyen, Siegerin des Top 48-Bundesranglistenturniers der Jugend 15, aus der Affäre ziehen werden.
Bei der Beantwortung der Frage nach dem Titel bei den Herren kommt man am topgesetzten Florian Bluhm nicht vorbei, der Abwehrkünstler wurde bereits in den Jahren 2015 und 2020 baden-württembergischer Meister und will diesmal sicher weiterkommen als bei der letzten Ausspielung in Gerstetten, wo im Viertelfinale Schluss war. Vereinskollege Julian Mohr geht es ähnlich, auch er würde sich gerne noch ein weiteres Mal – nach 2016 und 2018 – die Krone aufsetzen. Zu den Mitfavoriten gehören außerdem Vorjahresfinalist Jeromy Löffler (TTC Bietigheim-Bissingen), Tom Eise (DJK Offenburg) und der Odenheimer Daniel Kleinert.
Im gemischten Doppel, das bereits am Turnier-Samstag die Titelträger kürt, lässt sich beim Blick auf das Punkteranking nur schwerlich ein Topfavorit ausmachen, mit guten Aussichten gehen sicherlich die Formationen Alexandra Schankula/Gerd Richter (DJK Sportbund Stuttgart/SC Staig), Amelie Fischer/Manuel Prohaska (TSG Hofherrnweiler/SC Staig) und Kathrin Hessenthaler/Julian Mohr (SU Neckarsulm) ins Rennen. Im Damen-Doppel versuchen die Schönmünzacherinnen Julia Kaim/Antonia Bernhard ihren Titel erfolgreich zu verteidigen, Gegenwehr dürfte vor allem von Amelie Fischer/Lea Lachenmayer (TSG Hofherrnweiler/ESV Weil) und dem eingespielten Stuttgarter Drittligadoppel Bao Chau Elisa Nguyen/Alexandra Schankula zu erwarten sein. Im Herren-Doppel spricht viel für das Neckarsulmer Duo Vladimir Anca/Julian Mohr, für hochkarätige und zugleich sehenswerte Konkurrenz sorgt das reine Defensiv-Doppel mit Florian Bluhm und Daniel Kleinert (SU Neckarsulm/TTC 95 Odenheim).
Je 64 Spielerinnen und Spieler stehen für das Qualifikationsturnier am ersten Tag auf der Teilnehmerliste, die jeweils sechzehn Vornominierten greifen dann im Anschluss in der ersten KO-Runde ins Geschehen ein. Die Sonnenberghalle wird am Samstag um 8 Uhr geöffnet. Nach der offiziellen Begrüßung um 9:45 Uhr beginnen wenige Minuten später die Gruppenspiele in den Einzelvorrunden der Damen und Herren, gegen 16:30 Uhr wird erstmals zum Mixed-Wettbewerb aufgerufen. Die Meisterschaften werden am Sonntag um 9 Uhr fortgesetzt. Ab ca. 13:30 Uhr geht es mit den Viertelfinals in die entscheidende Phase, die Sieger dürften gegen 16:30 Uhr gekürt werden.
Bericht: Thomas Holzapfel
Fotos: Volker Arnold
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