Nach den baden-württembergischen Meisterschaften der Jugend, die im Dezember zur Austragung kamen, ist der TTV Weinheim-West am kommenden Wochenende Durchführer einer weiteren Großveranstaltung. In der Dietrich-Bonhoeffer-Sporthalle sind es diesmal die Damen und Herren, die im Mittelpunkt stehen und an zwei Tagen die baden-württembergischen Titelträger ermitteln. Mit der Teilnahme von zahlreichen Größen aus diversen Bundesligen ist für hochklassigen Tischtennissport garantiert und man darf gespannt sein, wer am Ende die begehrten Tickets für die Deutschen Meisterschaften ergattern wird.
Diese finden am 29. Februar und 1. März in Chemnitz statt. Um dort dabei zu sein, gilt es für die Topfavoriten in Weinheim, diverse Hürden zu überspringen. Die acht Vornominierten werden dabei nach Abschluss der Vorrunde in der ersten KO-Runde ins Geschehen eingreifen. Bei den Damen wird das illustre Teilnehmerfeld von den Busenbacher Erstligaspielerinnen Tanja Krämer und Jessica Göbel (Siegerin 2017) angeführt, die im Tischtennisranking mehr als 2000 Punkte aufweisen, dicht gefolgt von der erst 13-jährigen Annett Kaufmann von Ligakonkurrent SV Böblingen (TTR 1989), deren Schwester und Teamkollegin Alexandra ebenfalls mit dabei ist. Annett Kaufmann brachte bereits vor zwei Jahren als 11-jährige das Kunststück fertig, den Titel bei den Damen einzufahren. Die Zweitligaspielerinnen Jana Kirner (DJK Offenburg), Vivien Scholz (ESV Weil) sowie das Neckarsulmer Trio mit Titelverteidigerin Wenna Tu, Rebecca Mohr und Kathrin Hessenthaler besitzen durchaus das Potenzial, um bei der Titelvergabe ein Wörtchen mitzureden. Bernd Kaltenbach, Vizepräsident Sport von Tischtennis Baden-Württemberg: „Zur Wochenmitte hatten alle Damen ihre Bereitschaft zur Teilnahme geäußert, so dass es ein tolles Turnier geben dürfte. Natürlich sind Tanja Krämer und Jessica Göbel die Topfavoriten, aber ich traue auch Annett Kaufmann einiges zu.“
Bei den Herren gilt es den Nachfolger von Daniel Kleinert zu ermitteln, den es inzwischen in den Norden der Republik zu Drittligist TSV Schwarzenbek verschlagen hat. Die beiden Neckarsulmer Julian Mohr (Titelträger 2016 und 2018) und Jens Schabacker (Titelträger 2017) mussten dem Defensivstrategen im vergangenen Jahr gratulieren und wollen nun versuchen, wieder ganz oben auf dem Treppchen zu landen. Konkurrenz kommt dabei auch aus den eigenen Reihen mit Abwehrkünstler Florian Bluhm, der bereits 2015 in den Genuss des baden-württembergischen Titels kam. Wenn es um die Titelvergabe geht, sollte man zudem die Regionalliga-Akteure Sven Happek, Marius Henninger (beide DJK Sportbund Stuttgart) und Lukas Luchner (FT V. 1844 Freiburg) nicht außer Acht lassen. Wie nicht selten passiert, ist es durchaus möglich, dass sich bei diesem Turnier weitere Spieler ins Rampenlicht spielen, die nicht jeder auf Anhieb auf der Rechnung hat.
Im Vergleich zum Vorjahr gibt es in Weinheim einige organisatorische Änderungen. So kommt es – analog zur Wiedereinführung auf Bundesebene – wieder zum Wettbewerb im gemischten Doppel. Zu den Favoriten gehören hier zweifelsohne die Neckarsulmer Formationen Julian Mohr/Wenna Tu, Rebecca Mohr/Jens Schabacker und Florian Bluhm/Kathrin Hessenthaler.
Zudem entfällt diesmal das Qualifikationsturnier, das in den letzten Jahren immer am ersten Veranstaltungstag über die Bühne ging. „Die Bezirke sollen gestärkt werden, in dem sie jeweils zwei Spieler für die Meisterschaften benennen dürfen“, sagt Bernd Kaltenbach, dem die Gesamtleitung des Turniers obliegt, „ein Kompliment kann ich im Vorfeld an die Bezirke aussprechen, die ihre Meldungen rechtzeitig vorgenommen haben.“ Während die Bezirke in Südbaden und Württemberg jeweils zwei Akteure benennen durften, wobei unter anderem der jeweilige Bezirksmeister berücksichtigt wurde, hat der badische Verband seine Teilnehmer im Rahmen einer Ranglistenausspielung ermittelt.
Die Dietrich-Bonhoeffer-Sporthalle in Weinheim wird am Samstag um 8 Uhr geöffnet. Nach der offiziellen Begrüßung um 9:50 Uhr beginnen wenige Minuten später die Gruppenspiele in den Einzelvorrunden der Damen und Herren, die Endrunde mit den KO-Spielen in den jeweiligen Wettbewerben (Einzel/Doppel) beginnt ab etwa 14 Uhr. Die Meisterschaften werden am Sonntag um 10 Uhr fortgesetzt, die Finalspiele beginnen um die Mittagszeit.
Autor: Thomas Holzapfel
Foto: Volker Arnold