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Die Tatsache, dass über 85-Jährige noch ihre Tischtennis-Weltmeisterschaften austragen, ist ein Zeugnis dafür, dass unsere Sportart Tischtennis (TT) viele gesundheitsfördernde Faktoren beinhaltet. Auf diesen Erkenntnissen aufbauend  wurde vor knapp 20 Jahren im DTTB ein Kurskonzept entwickelt (https://www.tischtennis.de/mein-sport/aktionen/gesundheitssport.html), um mit TT-Schläger und  -Ball ein vielseitiges Gesundheitstraining zu ermöglichen. Die Wirksamkeit des eigens dafür konzipierten Ausdauertrainings mit TT-Spielformen wurde in 2 Studien wissenschaftlich evaluiert durch die Universität Magdeburg und zertifiziert mit dem Siegel Sport pro Gesundheit, das der Deutsche Olympische Sportbund gemeinsam mit der Bundesärztekammer entwickelt hat. (https://www.tischtennis.de/mein-sport/aktionen/gesundheitssport/sport-pro-gesundheit.html)

Aus dem ursprünglichen Kursprogramm hat sich inzwischen eine „Gesundheitssport-Familie“ entwickelt, auch aufgrund veränderter Bedürfnisse in der Sportlandschaft. Während Kinder heute zu einem großen Teil unter Bewegungsmangel leiden, suchen Freizeitsportler auch im fortgeschrittenen Alter nach der für sie passenden und gesundheitsfördernden Sportart. Neben den präventiven Maßnahmen ist dem Gesundheitssport auch der Rehabilitationssport zuzuordnen.

So können Sportvereine möglichst vielen Menschen die Gelegenheit geben, in zielorientierten Trainingsstunden, mit qualifizierten Trainer*innen, Spaß und Freude an der Sportart Tischtennis zu erleben - und auch letztlich neue Mitglieder gewinnen (siehe Grafik unten).

Sind erst einmal alle Generationen „unter einem Dach“, ist ein Wechsel aufgrund persönlicher Bedürfnisänderungen möglich. Die Praxis zeigt, dass ambitionierte Kinder aus der Schul-AG „FiTTer Kids“ genauso in den Wettkampfsport wechseln können wie Teilnehmende am Gesundheitssport. Umgekehrt können ehemalige Wettkampfsportler*innen im gesundheitsorientierten Freizeitsport eine neue Heimat finden. Informationen zum Rehabilitationssport gibt es am Ende dieses Artikels.

Tischtennis Baden-Württemberg hat die Entwicklungen im Gesundheitssport des DTTB stets aktiv unterstützt durch Veranstaltungen sowie ein vielfältiges Aus- und Fortbildungsangebot, und ist in der Vergangenheit dabei auch eigene Wege gegangen in der Qualifizierung von Präventionstrainer*innen auf der 2. Lizenzstufe in Kooperation mit dem Württembergischen Landessportbund.

Die nachstehende Übersicht zeigt das aktuelle Angebotsportfolio sowie die Qualifizierungsmöglichkeiten für Trainer*innen.

Tischtennis als Reha-Sport

Es gibt kaum Menschen, die noch nie Tischtennis gespielt haben. Und das hat einen guten Grund: Tischtennis spielen kann einfach jeder. Nicht nur für gesunde Sportbegeisterte, sondern auch im Reha-Sport findet die schnellste Ballsport der Welt immer mehr Anwendung. Egal ob körperlich oder geistig beeinträchtigt - als Prävention oder Nachsorge. Tischtennis begeistert durch ein soziales Miteinander und die Möglichkeit, die sportliche Belastung individuell und ganz flexibel zu gestalten. Die im Reha-Sport notwendige Bewegung wird durch spielerische Elemente erzielt. Im Umgang mit Ball und Schläger wird zudem die Konzentrationsfähigkeit gestärkt. Gelebte Inklusion und Begegnungen an der Platte auf Augenhöhe.

Wir leben nicht nur unseren Sport sondern fördern gesunde Bewegung mit Spaß und Freude!

Das zeigen auch unsere aktuellen Projekte:

  • Projekt „Sport bewegt Menschen mit Demenz“

Am 1. Oktober 2020 startete der DOSB in Zusammenarbeit mit der Deutschen Alzheimer Gesellschaft das Projekt „Sport bewegt Menschen mit Demenz“, welches vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird. Der DTTB übernimmt dabei eines von vier Teilprojekten. Dabei werden neue Angebote für Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen in Sportvereinen erprobt. Dies soll dazu führen, dass immer mehr der 90.000 Sportvereine innerhalb des DOSB bedarfsgerechte Sport- und Bewegungsangebote anbieten.

Tischtennis ist dabei die einzige Spielsportart, die an dem Projekt teilnimmt. Tischtennis kann bis ins hohe Alter gespielt werden. Zudem kann die Sportart, z.B. mit langsameren Bällen, an die Zielgruppen im Gesundheitssport angepasst werden. Zudem darf der Faktor Motivation, den Teilnehmer*innen beim Ausüben einer Spielsportart mitbringen, nicht außer Acht gelassen werden.

  • Tischtennis bei Parkinson

Tischtennis wird mittlerweile auch in der Therapie von Parkinson erkrankten eingesetzt. In einer Pilotstudie deutete sich an das nicht nur das Gleichgewicht sondern auch die physischen Fähigkeiten der Patienten sich verbessern. Auch hier wird durch den spielerischen Charakter vom Tischtennis die Therapie als angenehm empfunden.

2019 fanden in New York auch die ersten Parkinson Weltmeisterschaften statt. Die zweite WM ist 2021 in Berlin geplant.

  • Aktionstag „Rehabilitationssport Tischtennis“

Bei unserem jährlich stattfindenden Aktionstag erfahren interessierte Übungsleiter*innen B „Sport in der Rehabilitation“ und auch alle interessierten C-Trainer*innen und Übungsleiter*innen B „Sport in der Prävention“ mehr über die Umsetzung von Trainingseinheiten und erhalten praktische Übungen für ihr Kursangebot. Der Aktionstag gibt weitere Ideen und Tipps zur Steigerung der Kursqualität.

Zudem wird die Teilnahme am Aktiontag als Fortbildung mit 6LE für ÜL B „Sport in der Prävention“ angerechnet und es besteht die Möglichkeit sich mit einem Mitglied der DTTB AG Gesundheitsport auszutauschen.

Der nächste Aktionstag ist für den 15.Mai 2021 in Stuttgart geplant.

 

Die Arbeitsgruppe Gesundheitssport im TTBW ist im Rahmen der Sportentwicklung dem Breitensport untergeordnet und unterstützt Vereine durch Mithilfe bei der Organisation und Durchführung von gesundheitssportlichen Veranstaltungen, durch Beratung und Organisationshilfen sowie durch Unterstützung bei Qualifizierungsmaßnahmen. Hauptamtlicher Ansprechpartner ist in der Geschäftsstelle des TTBW ist Markus Senft.

 

Doris Simon und Antje Schoknecht

Unsere Ansprechpartnerinnen im Bereich Gesundheitssport sind Doris Simon und Antje Schoknecht