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TT Finals in Erfurt (4), 6. - 9. Juni: Interview mit einer Deutschen Meisterin

„Ich habe nie daran gedacht, aufzugeben“ – Rhea Zhu Chen im Gespräch mit Steffi Bils

Bei den TT Finals in Erfurt hat Rhea Chen mit starker Leistung, Kampfgeist und beeindruckender Ruhe am Tisch für Furore gesorgt. Im Gespräch mit Steffi Bils erzählt sie, wie sie das Turnier erlebt hat, was ihr durch den Kopf ging – und warum der Ruhm für sie nicht das Entscheidende ist.

„Ehrlich gesagt fühlt sich das alles noch ein bisschen unwirklich an“, meint Rhea direkt zu Beginn. „Ich war echt überrascht! Klar, ich hatte schon mal daran gedacht, dass ich bei so einem Turnier gut abschneiden könnte, aber ich dachte eigentlich, dass ich im Moment noch nicht gut genug bin.“
Umso beeindruckender, wie sie das Turnier gespielt hat – und wie sie im Match gegen Koharu plötzlich merkte: Da geht was. „Ich wollte das Spiel einfach spannender machen – und plötzlich hatte ich eine echte Chance zu gewinnen. Die habe ich genutzt.“ Im Finale sei sie dann erstaunlich ruhig gewesen: „Ich war mental total klar und hatte einfach das Gefühl: Ich kann das heute schaffen.“

Ihr Erfolg kam nicht aus dem Nichts. Rhea hatte sich intensiv auf das Turnier vorbereitet: „Ich habe wirklich hart trainiert. Ich wollte das Ganze ernst nehmen und mein Bestes zeigen.“ Auch wenn vor dem ersten Spiel ein bisschen Aufregung da war, war sie eher fokussiert als nervös. „Ich denke vor jedem Spiel darüber nach, wie ich mein bestes Selbst zeigen kann.“

Und dann dieser Moment: Finale, Punkt für Punkt – und plötzlich war da dieses Selbstvertrauen. „Ich war überzeugt: Ich kann das Spiel gewinnen.“ Als der letzte Punkt gefallen war, konnte sie es kaum glauben. „Ich hab’s wirklich geschafft!“, sagt sie mit einem Lächeln.

Nach dem Turnier hieß es erst mal: durchatmen. „Ich nehme mir jetzt ein paar Tage frei, um zur Ruhe zu kommen – und dann geht’s wieder los.“ Die Aufmerksamkeit, die nach so einem Erfolg folgt, nimmt sie gelassen. „Das ist ganz normal: Wenn ich gut spiele, kommt die Aufmerksamkeit von selbst. Wenn’s mal nicht läuft, ist es eben ruhiger. Damit kann ich gut umgehen.“

Was ihr am meisten vom Turnier im Kopf geblieben ist? „Dass ich nie daran gedacht habe, aufzugeben. Ich habe einfach immer weitergekämpft.“ Und was kommt als Nächstes? Für Rhea geht’s nicht um Ruhm, sondern um Entwicklung. „Mein Ziel ist, in jedem Spiel mein Bestes zu zeigen. Ruhm ist für mich nichts Dauerhaftes – ich will einfach weiter hart arbeiten.“

Mit dieser Haltung darf man gespannt sein, was wir von Rhea noch sehen werden. Die TT Finals in Erfurt waren ganz sicher nicht das letzte Highlight.

Das Interview führte Steffi Bils.

Fotos: TTBW

 

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