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Pressemitteilung  

Tischtennis zu Zeiten der Corona-Krise

Ein Aufschlag von Evelyn Simon

Tischtennisspielen und trainieren ist aktuell nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Das beeinträchtigt sowohl die Athleten als auch die Trainer. Wie gehen wir mit dieser schwierigen Situation um? Gedanken dazu von unserer Landestrainerin Evelyn Simon:

"Als Trainer im Leistungssport ist man ständig damit beschäftigt, wie kommen wir (Athlet und Trainer) schneller, weiter, näher an unser, gemeinsames Ziel. Was bedarf es dazu? Welche, wieviele und wie lange Trainingsblöcke, welche Wettkämpfe müssen und welche dürfen bereist werden? Bei Nachwuchsathleten, wie bekommen wir die Schule unter einen Hut? Viele Fragen und meistens ist der Terminkalender ziemlich dicht getaktet, von Athlet und Trainer! Meistens wenig Zeit zum durchatmen, zum Energie tanken, zum Reflektieren und um sich auch zu besinnen, zu besinnen auf das Wesentliche, das Sein. Aber wir haben uns unsere Sportart ja auch ausgesucht, ein ständiges Hin und her, ein Ping und Pong. Tischtennis und Zeitdruck, diese Begriffe gehen einher wie Ying und Yang. Eins ist ohne das andere gar nicht zu nennen.

Und jetzt?

Jetzt, Athlet und Trainer sind zu Hause. Keine Reisen, kein Trainingsalltag. Kein Hin und her. Olympia verschoben, Bundesliga ausgesetzt, unsicher, ob die Runde fortgesetzt wird. ITTF Turniere vorläufig bis einschließlich April abgesagt. Und jetzt? Es steht still! Kein Hin und Her, kein Ping und Pong. Doch, ein wenig bleibt. Nur anders. Athleten, die noch keinen eigenen Tisch im häuslichen Umfeld haben, kümmern sich um ihren Körper, horchen in ihn hinein, was braucht mein Körper, was er ansonsten nicht so häufig bekommt? Athleten haben mehr Zeit sich bewusst zu ernähren, Zeit zum genießen, mit Familie am Essentisch und dies ohne Zeitdruck. Trainer/Familien organisieren häusliche Trainingsmöglichkeiten, Tische werden geliefert, ganze Familien packen an, Nachbarn erdulden den Lärm. Die Athleten trainieren bewusst, allein oder mit Familienangehörigen, weil sie es wollen und lieben. Trainer und Athleten organisieren Live-Video Training, Korrekturen verlaufen anders, aber es herrscht ein spürbares Miteinander. Anders, aber ein Miteinander. Da nicht der nächste Termin ansteht, bleibt Zeit für, was ist, wenn ich die Schule beendet habe? Welche Optionen habe ich, Polizei, Bundeswehr oder Profi. Wen kann man fragen? OSP Laufbahnberater helfen mit persönlichen Gesprächen und Unmengen an Dokumenten. Toll. Es fühlt sich rund und stimmig an. Aber dennoch, das Hin und Her, das Ping und Pong fehlt. Das rennen dürfen, das weiter, schneller und erfolgreicher.

Aber sagt nicht auch ein Sprichwort: in der Ruhe liegt die Kraft?

Mentales oder autogenes Training, wo Atem-und Entspannungstechniken trainiert werden, weil wir Schwierigkeiten haben, bei dem ganzen Hin und Herr, Ping und Pong, zu entspannen. Da jetzt aber, die Ruhe da ist, finde ich es unglaublich spannend, zu bemerken, die Sehnsucht nach dem hin und her, dem Ping und Pong, unserem Ying und Yang. Was für Möglichkeiten für unsere Sportart, für den Leistungssport. In eine Ruhe zu gehen, um mit einer neuen Kraft aufzustehen."

Text und Foto: Evelyn Simon

 

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