Tischtennis Baden-Württemberg (TTBW) geht neue Wege im Breitensport. Knapp 53.000 Spielberechtigte tummeln sich in den 945 Vereinen und betreiben zum Großteil Wettkampfsport – ob in der Mannschaft oder zusätzlich auch im Einzel. Sicherlich mehr als zehnmal so viele Menschen spielen Tischtennis, ohne in einem Verein organisiert zu sein. Das kann auf Tischen im Park, in Schulhöfen, zu Hause oder im Freibad sein. Es gilt das Sprichwort: „Tischtennis ist die einzige Sportart, die (fast) jeder schon einmal gespielt hat.“ Diese riesige Zielgruppe will der Hauptausschuss Sportentwicklung nun ins Visier nehmen und noch enger an den Tischtennissport heranführen.
Riesige Events in Stuttgart: „Friday ping pong night“
An vielen Orten wird Tischtennis bereits Outdoor gespielt, ob in Köln, Hamburg oder Berlin – überall gibt es unverbindliche Treffs oder organisierte Freiluft-Turniere. Auch in kleineren Städten oder Dörfern ist nicht selten ein Tisch im freien zum gesellschaftlichen Treff geworden. Diese Idee wurde auch in Stuttgart geboren. Aus einem wenig ansehnlichen Flecken unter der Paulinenbrücke am Österreichischen Platz wurde eine regelrechte Sportarena. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Sport und Bewegung entstand ein Freiluft-Tischtennis-Ort – ohne Wind unter der Brücke und geschützt vor großer Kälte. Nun wird dort an bis zu 20 Tischen zweimal wöchentlich drei Stunden Tischtennis gespielt. Das neueste Projekt: Zweimal im Jahr wird seit 2023 ein Turnier gespielt. Verantwortlich für das Projekt: Benjamin Essig (TTC Hegnach), Franziska Borst vom Amt für Sport und Bewegung sowie Gabriel Gaa (DJK Sportbund Stuttgart).
Gabriel Gaa fing Feuer – und engagiert sich
Er hat schon viel erlebt mit seinen 28 Jahren: Gabriel Gaa aus Stuttgart gehörte dem Landeskader Baden-Württemberg an, gewann mit dem BaWü-Team den Deutschland-Pokal bei den Schülern und betrieb Tischtennis lange Zeit als Leistungssport, von der Verbandsliga bis zur 3. Bundesliga, aktuell wieder in der Oberliga. Erstaunlich ist sein großes Interesse am „Tischtennis für alle“. Dazu Gabriel: „Meine Motivation war früher nur der Leistungssport. Das hat sich etwas geändert. Ich bin Jugendtrainer, kam zu einer guten Zusammenarbeit mit der Stadt Stuttgart und empfinde viele Aspekte beim Outdoor-Tischtennis als positiv: „Es kommen Menschen aus völlig unterschiedlichen sozialen Schichten zusammen, die Trainings und Turniere sind sehr international in jeder Hinsicht und beim Spielen erlebt man große Emotionen.“
Turniere sind ein großer Anziehungspunkt
Man muss es gesehent haben: 150 Teilnehmer, 100 Zuschauer, dazu Scheinwerferlicht, Musik vom DJ, Bewirtung. Gänsehaut pur, wie man es bei „normalen“ Tischtennis-Veranstaltungen in den ruhigen Hallen nicht erleben kann. Dazu brillierte Gabriel Gaa am Mikrofon als Turniersprecher und Einheizer. Fast wie beim Einlauf vor einem Boxkampf ging es während der Finals und bei den Siegerehrungen der fünf Turniere zu. Und die Idee lebt: Auch am kommenden Freitag sind bereits jetzt 160 Teilnehmer für das nächste Turnier von
Stuttgart bewegt sich - Friday Night Ping Pong - 12.09.2025
angemeldet. Eine erneute Party rund um die Tischtennis-Tische zeichnet sich ab!
Viele coole Orte zum Tischtennis spielen findet man in Stuttgart übrigens hier. Sicherlich gibt es auch bei Euch in der Gemeinde coole Ping-Pong-Plätze. Tragt sie doch bitte mit einem Foto und den GPS-Daten hier auf der weltweiten PingPongMap ein und wir alle profitieren davon. DANKE vorab!
Ein Beauftragter für Outdoor-Tischtennis? Gabriel Gaa gibt Erfahrungen weiter
Nun gilt es, diese ganz spezielle Tischtennis-Community „abzuholen“ und einzubinden. Wir wollen als TTBW ähnliche Veranstaltungen fördern. Dabei kann uns Gabriel Gaa als neuer Beauftragter „Outdoor-Tischtennis“ helfen. Er will seine Erfahrungen weitergeben. Insbesondere bei der Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit mit den Kommunen will er interessierten Vereinen oder Tischtennis-Organisatoren helfen, solche Outdoor-Veranstaltungen gut an den Start zu bringen. Ziel sind viele Outdoor-Turniere und -Trainingsstätten in ganz Baden-Württemberg. Im zweiten Schritt wollen wir dann die dort agierenden Freiluftspieler in welcher Form auch immer als Mitglieder in unseren Verband bringen. Gabriel Gaa freut sich auf die Aufgabe, für die er noch vom Präsidium bestätigt wird: „Die Begeisterung bei den Tischtennisspielern ist groß.“ Diese Chance gilt es jetzt auf diesem neuen Feld der Verbandsarbeit zu nutzen.
P.S.: amüsante Geschichte zum Abschluss: TTVWH-Legende Wolfgang Renz (jahrzehntelang Jugendwart und Vizepräsident Jugendsport) sagte mit Blick auf die Fahrtkostenabrechnung bei Kader-Veranstaltungen immer: "Wo sind die drei G? Gabriel Gaa aus der Galvanistraße?"
