Es hat zweifelsohne etwas von „Jugend forscht“, wenn die junge Mannschaft des TSV Korntal an diesem Wochenende mit zwei Heimspielen gegen den TTV Weinheim-West und den DJK Sportbund Stuttgart II in die Tischtennis-Regionalliga startet. Und mehr noch: Auch eine Etage tiefer in der Oberliga ist die zweite „Rasselbande“ des TSV erstmals gefordert. „Wir freuen uns auf die neue Saison“, sagt Abteilungsleiter Friedemann Wagner, der im Vorfeld aus organisatorischer Sicht diverse Klimmzüge unternehmen musste, um all die Termine unter einen Hut zu bekommen.
Schließlich sind die Liga-Punktspiele nur ein kleiner Teil im Terminkalender der jungen Spielerinnen, die teilweise dem Talentkader des Deutschen Tischtennisbundes (DTTB) angehören. Hier eine Bundes- oder Verbandsrangliste, dort ein internationales Nachwuchsturnier, stets gilt es die Balance zwischen Einzel- und Teamsport zu wahren. Weshalb man dann – nach Rücksprache mit dem Spielleiter - auch nicht davor zurückscheut, innerhalb von neun Tagen gleich fünf (!) Heimspiele und somit mehr als die Hälfte der Vorrunde auszutragen. „Spätestens nach diesen Partien werden wir wissen, wohin die Reise des TSV in der vierthöchsten deutschen Spielklasse gehen könnte“, sagt Friedemann Wagner.
Um in der Regionalliga starten zu können, beantragte der TSV Korntal eine Spielrechtsübertragung via sogenanntem „Spaltungsvertrag“. Dieser ermöglicht die Übernahme des Startrechts eines anderen Vereins, sofern beide betreffenden Vereine und als höhere Instanz der Verband zustimmen. Zuletzt öffnete sich ein Türchen in Thüringen, nachdem der SV Schott Jena sein Bundesligateam aus dem Spielbetrieb zurückzog, man entschied sich für eine Eingruppierung in der Regionalliga. Dies auch mit dem Hintergrund, der rasanten spielerischen Entwicklung der Talente Rechnung zu tragen.
Die erste Mannschaft geht mit dem Stammtrio Paulina Friebe (16), Milla Pardela (13) und Spielertrainerin Szilvia Kahn in die neue Saison, bei der Nummer vier wird – je nach Turnierplan – zuweilen variiert, vermutlich macht die 12-jährige Chenhao Chen, von allen nur „Alily“ genannt, einen Großteil der Spiele. „Was auch daran liegt, dass Alily noch keinen deutschen Pass besitzt und sie dementsprechend vom DTTB keine Einladungen zu den Contender-Turnieren erhält“, erläutert Friedemann Wagner. Ebenfalls stehen Ksenija Poznic (12) und die elfjährige Dana Haspel für Einsätze im Regionalligateam parat. „Man darf gespannt sein, wie schnell es unseren Youngstern gelingt, sich an das Frauentischtennis zu gewöhnen“, sagt Friedemann Wagner, der dem Regionalligateam einen Platz im gesicherten Mittelfeld zutraut. „In der Oberliga wird’s etwas enger, aber auch da ist den Mädels der Klassenerhalt zuzutrauen.“
Die beiden ersten Regionalliga-Auftritte in der Korntaler Teichwiesen-Sporthalle steigen am Samstag um 18 Uhr gegen den TTV Weinheim-West und am Sonntag um 11:30 Uhr gegen den DJK Sportbund Stuttgart II. Das Oberligateam muss am Samstag um 18 Uhr beim TTC Ketsch ran (Schulturnhalle Ketsch).
Wettkampfsport Erwachsene
Mit zwei "Rasselbanden" in der Regional- und der Oberliga
Der TSV Korntal vor dem Saisonstart