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Hintergrundberichte   Pressemitteilung  

Landesverbandstag TTBW: Rainer Franke kandidiert am 29. Juni in Villingen erneut als Präsident - Interview mit Hubert Röderer:

„Teamwork hat für mich oberste Priorität“

Beim Landesverbandstag von Tischtennis Baden-Württemberg (TTBW) stehen Neuwahlen an. Horst Haferkamp, der bisherige kommissarische Präsident, steht für das Amt an der Spitze des Verbandes nicht mehr zur Verfügung. Rainer Franke, von 2013 bis 2020 Präsident des früheren TTVWH und von 2020 bis 2023 von TTBW, hat neben Stefanie Bils seinen Hut für die Wahl als Präsident in den Ring geworfen. Hubert Röderer (DJK Oberschopfheim/Südbaden) sprach mit ihm.


Wer ist denn dieser Rainer Franke?
Franke: Ich bin 61 Jahre jung, verheiratet, habe zwei erwachsene Söhne und zwei Enkel. Als Diplom-Finanzwirt und Regierungsdirektor arbeite ich beim Zentralen Konzernprüfungsamt in Stuttgart. Ich bin Sachgebietsleiter, außerdem Leiter des Dozententeams „Betriebsprüfung“ Baden-Württemberg.


Ihr bisheriger Werdegang als Tischtennisspieler und Mann des Ehrenamts…
Franke: Seit über 50 Jahren bin ich dem Tischtennissport verbunden – als aktiver Spieler der KSG Gerlingen sowie im Ehrenamt, zunächst im eigenen Verein, dann als Vorsitzender des Bezirks Ludwigsburg, als Präsidiumsmitglied im Tischtennisverband Württemberg-Hohenzollern und schließlich als Präsident des TTVWH wie auch von Tischtennis Baden-Württemberg.
 

Was fasziniert Sie am Tischtennis ganz besonders?
Franke: Da ist zunächst der gesellige Aspekt: dass unser Sport die Menschen zusammenführt. Dann, genauso wichtig, der gesellschaftliche Aspekt: dass Tischtennis von allen gespielt werden kann, egal welcher Generation jemand angehört, welcher Nationalität, welchem Geschlecht, welcher sozialen Schicht. Schön zu sehen: Wir sind eine tolle Tischtennis-Familie. Schließlich fasziniert mich auch immer wieder die Spannung und Attraktivität von Wettkämpfen.
 

Was hat den Ausschlag gegeben, dass Sie beim Landesverbandstag erneut kandidieren, wo Sie doch 2023 angetreten sind, aber nicht mehr wiedergewählt wurden?
Franke: Bei der knappen, unglücklichen Niederlage im Juni 2023 hatte ich, wie heute, ein starkes Team mit viel Fachkompetenz an meiner Seite. Das damalige Wahlprogramm sehe ich immer noch als zukunftsweisend an. Mit meiner Kandidatur möchte ich erneut den Versuch unternehmen, für den Verband, die Vereine, die Spielerinnen und Spieler gute Grundlagen zu schaffen, diese Ziele gemeinsam zu erreichen.
 

Wie sehen diese aus?
Franke: Der entscheidende Punkt: Der Tischtennissport muss im Fokus stehen, persönliche Eitelkeiten dürfen keine Rolle spielen. Die Arbeit der Ehren- und Hauptamtlichen in den Gremien und in der Verwaltung muss gut funktionieren, damit unser Tischtennissport mit Freude betrieben werden kann - von Kindern und Jugendlichen, Frauen und Männern, den zahlreichen Seniorensportlern. Sie sollen für ihren Sport beste Bedingungen vorfinden. Pfiffige Sportveranstaltungen und gut durchdachte Sportentwicklungsmaßnahmen an der Basis sollen dabei die Plattform bilden. Nicht vergessen möchte ich unsere Schiedsrichter; auch sie leisten Wochenende für Wochenende hervorragende Arbeit.

Und die Vereine: Wo sehen Sie die?
Franke: Unsere 945 Vereine sind die Keimzelle des Tischtennissports in Baden-Württemberg, ohne sie geht nichts. Dort werden die Mitglieder gewonnen und an unseren Verband gebunden. Folglich ist es dessen Hauptaufgabe, für die Vereine und die Sportler/innen als Dienstleister tätig zu sein, ob in der Verwaltung oder in der Sportentwicklung.
 

Im Falle einer erfolgreichen Wahl: Wie sehen Sie Ihre Rolle als Präsident?
Franke: Meine Hauptaufgabe wäre, einerseits für eine gute Zusammenarbeit unter den Ehrenamtlichen zu sorgen, andererseits die Bande zwischen Ehrenamt und Hauptamt zu stärken. Drei Dinge halte ich für sehr wichtig: Zwischen allen Mitarbeitenden soll Teamwork auf Augenhöhe gelebt werden. Nur so, und davon bin ich überzeugt, können wir für den Tischtennissport bestmögliche Ergebnisse erzielen: Ich habe ein hohes Maß an Vertrauen in die Kompetenz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Von großer Bedeutung ist auch eine gute Kommunikation zwischen allen Ebenen: Präsidium, Landesverbandsausschuss, Beirat, Bezirke, Vereine. Was mir ebenfalls am Herzen liegt: dass über die Verbandsarbeit nach außen hin stets umfassend informiert wird.
 

TTBW ist ja nicht alleine unterwegs…

Franke: Stimmt: Tischtennis Baden-Württemberg ist Mitglied des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) und der Landessportbünde sowie Gesellschafter von myTischtennis. Ich möchte dazu beitragen, dass die Interessen des Verbandes von mir und meiner Mannschaft gut vertreten werden, selbstverständlich im freundschaftlichen Dialog mit diesen Organisationen. Das große Netzwerk, das ich aufgrund meiner früheren Tätigkeit noch immer habe, wird mir dabei bestimmt behilflich sein. Und ich verspreche: Entscheidungen, die in unseren Hauptausschüssen getroffen werden, werde ich respektieren und in den jeweiligen Gremien entsprechend vertreten.


Wo sehen Sie mittelfristig den Verband?
Franke: Alle Akteure von TTBW, ob Sportlerinnen und Sportler oder jene, die im Ehrenamt oder Hauptamt wichtige Arbeit verrichten, sollen sich gerne mit unserem Verband und dem Sport identifizieren. Es soll ihnen ein Herzensanliegen sein zu sagen: „Tischtennis ist mein Sport!“ Dafür muss sich ein Wir-Gefühl entwickeln. Wertschätzung, Vertrauen, Zusammenarbeit auf Augenhöhe, gegenseitige
Unterstützung, Übertragung von Verantwortung an die einzelnen Ressorts: alles Bausteine, die ich für hilfreich halte. Wir als die Verantwortlichen wollen maßgeblich dazu beitragen, dass die Vereine auch mittelfristig Nachwuchs haben, dass Kinder und Jugendliche gerne zu ihnen kommen – und auch bleiben. Wir müssen jene, die im Ehrenamt sind, von Verbandsseite auch ganz konkret unterstützen, ob dies hilfreiche Fibeln für das Training oder die Vereinsführung sind – oder pfiffige Ideen, wie Nachwuchs gewonnen und mit Kitas und Schulen kooperiert werden kann. Die Ganztagesschule wird für viele zur Herausforderung werden, für die Vereine aber kann sie eine echte Chance sein in punkto Nachwuchsgewinnung. Bei all dem sehe ich mich in der Verantwortung – und ich nehme sie gerne auf mich.

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