„Rasselbande – 3. Bundesliga Süd, wir kommen!“ Stolz präsentieren Paulina Friebe, Ksenja Poznic, Spielertrainerin Szilvia Kahn, Milla Pardela und Chenhao Chen das Plakat nach dem letzten Punktspiel der Regionalliga Südwest der Damen. Und sie haben allen Grund dazu: Mit 33:3 Punkten gelang in der soeben beendeten Spielzeit 2024/25 ein „souveräner Start-Ziel-Sieg, den wir nicht so erwartet haben“, freut sich Friedemann Wagner, Abteilungsleiter des TSV Korntal.
Dabei stand dem Verein schon vor der Saison eine Herkules-Aufgabe bevor. Dazu Wagner: „Es war organisatorisch schwierig, die vielen Kader- und Einzelsporttermine unserer jugendlichen Spielerinnen mit den Mannschaftsspielen in Einklang zu bringen. Das galt auch für die 2. Mannschaft in der Oberliga.“ Deren Rückzug war irgendwann in der Rückrunde unvermeidlich – ein Wermutstropfen dieser ansonsten so phantastischen Saison, in der nun sogar noch die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften der Mädchen 19 wartet. Ob man dort startet - oder frau konzentriert sich bei aktuell DEM Mädchen-Klub Deutschlands auf die Altersklasse 15? Dort stehen am kommenden Wochenende die Regionsmannschaftsmeisterschaften an. "Da haben wir auch Chancen auf den nationalen Titel und könnten das Kunststück schaffen, den Titel zu verteidigen", so Wagner. So oder so - Nachwuchsarbeit ist in Korntal ganz groß geschrieben.
Neben der Organisation zeigte sich im Verlauf der Vorrunde eine Herausforderung, die Wagner so beschreibt: „Wir hatten 6 Heimspiele und 3 Auswärtsspiele. Uns war lange unklar, wie wir uns auswärts schlagen. Und tatsächlich hatten wir große Probleme bei der Partie in Offenburg. Die jungen Mädels sind noch sehr sensibel, wenn die Rahmenbedingungen mal anders sind. Nach dem schweren 6:4-Erfolg wussten wir aber: Auswärtsspiele bekommen wir auch gewuppt.“
Verantwortlich für die Ausbildung der jungen Nachwuchsasse zeigt sich die Spielertrainerin Szilvia Kahn. In jahrelanger mühevoller Aufbauarbeit brachte sie ihre jetzigen Teamkolleginnen auf ein hohes Niveau – Szilvia und ihre Rasselbande eben. Wagner anerkennend: „Besonders, wie sich Szilvi geschlagen hat, ist beachtlich. Sie hatte 13 Jahre nicht gespielt, nur Bälle im Training eingespielt.“ 28:2 Einzelsiege sprechen eine deutliche Sprache. Mit der 55-Jährigen hatte der TSV Korntal die älteste und mit ihren „Küken“ gleichzeitig die jüngsten Spielerinnen der Regionalliga.
Ihre jungen Schützlinge standen ihr kaum nach: Paulina Friebe (16 Jahre/26:4 Siege), Milla Pardela (14 Jahre/24:10), Chenhao Chen (13 Jahre/17:5), Ksenija Poznic (12 Jahre/11:3) und Dana Haspel (11 Jahre/8:4) „lieferten“ – und mehr als das. Sie wurden und werden immer spielstärker, dank enormen Trainingsfleißes.
Genau auf diesen Aspekt setzt in der nächsten Saison auch ihr Vereinsboss: „Die 3. Liga ist eine große Herausforderung, hat ein hohes Niveau. Wir haben eine neue Nummer eins verpflichtet. Szilvia wird nicht mehr spielen. Das Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt. Wir gehen davon aus, dass die Vorrunde schwierig wird. Aber wir hoffen, dass sich die jungen Mädels akklimatisieren und steigern. Genau das ist unser Vorteil: das große Steigerungspotential. Wir geben den Mädels die Zeit, die sie brauchen“, so Wagner.
Und das bereits seit drei Jahren. „In der Saison 2022/23 sind wir mit den Damen erstmals gestartet, in der Landesklasse. Auch im dritten Jahr war der harte Kern seitdem dabei. Das ist eine einzigartige Geschichte, in so kurzer Zeit bis in die 3. Liga.“ Drei sogenannte Spaltungsverträge mit anderen Vereinen waren gewissermaßen ein Steigbügelhalter, um den schnellen Aufstieg über sechs Spielklassen zu ermöglichen, den talentierten Mädchen die passende Plattform zu bieten. Die heißt jetzt 3. Bundesliga - damit die Rasselband sich weiterhin austoben kann.
myTischtennis.de: Regionalliga Damen Südwest 2024/25