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Deutsche Meisterschaften Damen/Herren in Nürnberg: BaWü-Team mit 10 Teilnehmern am Start

Mitfavoriten, Geheimtipps, Außenseiter

Am kommenden Wochenende richten sich die Augen der Tischtennisfans auf die Kia-Metropol-Arena in Nürnberg, wo die 91. Deutschen Meisterschaften der Damen und Herren zur Austragung kommen. Und natürlich gilt das besondere Augenmerk den Teilnehmern der ARGE LS TTBW, die mit unterschiedlicher Erwartungshaltung in die beiden Turniertage gehen.

Abgesehen von den insgesamt zehn Spielerinnen und Spielern aus dem Verbandsgebiet darf man gespannt sein, wie sich der amtierende Einzel-Europameister Dang Qiu, zurzeit in Diensten von Borussia Düsseldorf, bei den nationalen Titelkämpfen schlagen wird. Der gebürtige Nürtinger geht in starker Verfassung das Unternehmen Titelverteidigung an – und ist nach der Absage des sechsfachen Olympia-Medaillengewinners Dimitrij Ovtcharov mittlerweile an Position eins gesetzt.

Das Damenfeld aus dem hiesigen Verband wird angeführt von der 16-jährigen Annett Kaufmann, die natürlich gerne den Coup aus dem Vorjahr wiederholen würde, als sie – für viele noch überraschend – die Bronzemedaille im Einzel ergatterte. Mittlerweile hat sich die Bundesligaspielerin der SV Böblingen gehörig Respekt in der Tischtennis-Szene verschafft. In der Weltrangliste nunmehr auf Rang 65 angekommen, gesellt sich Kaufmann durchaus in den Kreis der Mitfavoritinnen. Schließlich ist sie ja an Position zwei gesetzt.

Vom Bundesligisten TTC Weinheim, der die reguläre Runde vor den Playoffs als „Meister“ abschloss, gehen Yuan Wan und Sophia Klee ebenfalls ambitioniert ins Rennen. Yuan Wan ist im Einzel an Position vier gesetzt. „Sie ist derzeit in guter Form und kann je nach Auslosung schon um die Medaillenplätze mitspielen“, sagt ihr Vereinstrainer Andreas Dörner. Auch im Doppel mit Chantal Mantz und im Mixed mit Cedric Meissner gehört sie zu den Mitfavoriten auf Edelmetall. Sophia Klee hat mit Sabine Winter eine der besten deutschen Doppelspielerinnen an ihrer Seite. Im Einzel gilt es zuerst einmal, die erste Runde zu überstehen. 

Als amtierende baden-württembergische Meisterin hat sich die 24-jährige Julia Kaim die DM-Teilnahme redlich verdient. Bereits vor sechs Jahren nahm Kaim an den Meisterschaften teil und schaffte es damals sogar bis ins Viertelfinale. Derartige Ansprüche stellt die Nummer eins vom frischgebackenen Regionalliga-Titelträger SSV Schönmünzach nicht mehr. „Ich möchte einfach nur DM-Luft schnuppern und die Atmosphäre genießen. Und natürlich mein bestes Tischtennis spielen“, sagt Kaim und fügt bescheiden hinzu: „Wenn ich durch Zufall eine Runde weiterkomme, freue ich mich natürlich umso mehr.“

Im Doppel spielt Julia Kaim mit Alexandra Schankula, die sie im Endspiel der Baden-Württembergischen Meisterschaften in Gerstetten in vier Sätzen bezwang. Schankula, genauso wie Kaim ehemalige Bundesligaspielerin der SV Böblingen, freut sich genauso auf das elitäre Tischtennis-Ambiente wie die 17-jährige Jele Stortz, Zweitligaspielerin der DJK Offenburg, die an einem guten Tag sicherlich in der Lage ist, renommierten Spielerinnen das Leben schwer zu machen.

Völlig ohne Druck und ohne jegliche Erwartungen geht die 18-jährige Lea Lachenmayer, die wie Jele Stortz Mitglied des deutschen Nachwuchskaders ist, in das Turnier. Nach einer mehrmonatigen Leidenszeit auf Grund eines Haarrisses im Knie, eines sogenannten Grünspanbruches, bekam die Drittligaspielerin der TTG Süßen erst vor wenigen Tagen grünes Licht von den Ärzten, um wieder in den Trainingsbetrieb einzusteigen. „Nach fast vier Monaten Pause und einer Woche Training bin ich erst einmal froh, wenn ich im Turnier verletzungsfrei bleibe“, sagte Lea Lachenmayer vor wenigen Tagen. Im Doppel spielt die Defensivkünstlerin mit Kaderkollegin Mia Griesel, im Mixed hofft sie auf den einen oder anderen positiven Auftritt mit dem Neckarsulmer Abwehrstrategen Florian Bluhm. Mit dem sie letztes Jahr DM-Bronze gewann.

Ricardo Walther vom ASV Grünwettersbach weiß, wie es sich anfühlt, ganz oben auf dem Podest zu stehen. Im Jahr 2020 wurde der mittlerweile 31-jährige deutscher Meister im Herren-Einzel. Gegen eine Wiederholung hätte er sicherlich nichts einzuwenden, wenngleich die aktuelle Nummer 69 der Weltrangliste dabei einige hohe Hürden zu überspringen hätte – man denke neben Dang Qiu nur an solche Größen wie Patrick Franziska, Benedikt Duda oder Kay Stumper.

Die Sportunion Neckarsulm stellt mit Vladimir Anca und Florian Bluhm gleich zwei Vertreter. „Die erste Runde würde ich schon gerne überstehen, danach bin ich schon Außenseiter“, sagt Florian Bluhm, der relativ entspannt in die Meisterschaften geht. Ein solch sensationeller Halbfinaleinzug wie im letzten Jahr sei definitiv nicht der Anspruch des Abwehrspezialisten, der auf Grund seiner spektakulären Spielweise auf den gut besetzten Tribünen wieder für viel Staunen sorgen dürfte. „Im Doppel und Mixed bin ich mit meinen Partnern Jens Schabacker und Lea Lachenmayer etwas höher gesetzt, aber auch da muss man sehen, was die Auslosung bringt“, sagt Florian Bluhm, „jedenfalls wäre es kein Beinbruch, wenn es nicht mit einer Medaille klappen würde.“

Jeromy Löffler (19) und Pekka Pelz (22) vom TTC Bietigheim-Bissingen komplettieren das Team aus Baden-Württemberg. In der Rolle der sportlichen Außenseiter lebt es sich für die beiden sicherlich ganz gut – schließlich kann man dann nur positiv überraschen.

Informationen zu den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg - wie Teilnehmer, Zeitplan, Ergebnisse und einen Live-Stream - gibt es im Internet unter https://www.tt-dm.de

Bericht: Thomas Holzapfel

Fotos: Volker Arnold + DTTB

Letztes Jahr in Saarbrücken gab´s Bronze im Bronze für Lea Lachenmayer und Florian Bluhm.
Ebenfalls Bronze holte Annett Kaufmann 2022 in Saarbrücken - im Damen-Einzel.
Julia Kaim qualifizierte sich für diese Deutschen Meisterschaften als Baden-Württembergische Meisterin.
Alexandra Schankula hat als DEM-Teilnehmerin viel Erfahrung.
Jeromy Löffler freut sich über seine Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften.

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