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Hintergrundberichte   Pressemitteilung  

Peter Schillinger (TSV Herrlingen): 1.000 Einzel in einer Saison

Vielspieler mit Hang zur Tischtennis-Verrücktheit!

Nein, eine gewisse Verrücktheit für den Tischtennissport will Peter Schillinger gar nicht von sich weisen. Würde ihm vermutlich auch gar nicht gelingen. Schließlich sprechen die Zahlen Bände: Neulich, beim TTBW-Race-Turnier in Eislingen, absolvierte der 48-jährige Spieler vom TSV Herrlingen sein eintausendstes Einzel, nun nach der beendeten Spielzeit 2021/2022 sind es genau 1020 Partien. Anders ausgedrückt: Der TTBW-Rekordhalter brachte es auf 2,8 Einzel pro Kalendertag. Was für eine beeindruckende Quote!

„Ich habe im Juni durch Zufall entdeckt, dass ich vor der magischen Marke stehe“, sagt Peter Schillinger, für den das abschließende Einzel im Eislinger Race-Turnier gegen Kevin Kugel (TTV Zell) dann schon ein besonderes Spiel war. Das er dann auch in drei Sätzen für sich entschied. Eintausend Einzel im Punktspielbetrieb und mehrheitlich bei Turnieren, davon 84 Prozent gewonnen – Turnierkonzepte wie das TTBW-Race sind dem Sendener offenbar wie auf den Leib geschneidert. „Irgendwie wurde ich in der Coronazeit schon vom Race-Virus befallen“, sagt Peter Schillinger und lächelt.

Im Juni 2021, beim TTBW-Race-Turnier in Bad Wurzach war es, als der Landesklasse-Spieler vom TSV Herrlingen so richtig auf den Geschmack gekommen ist. „Ich fand es super, dass in der Coronazeit eine alternative Wettkampfform angeboten wurde“, sagt er, „und dann machte ich in der darauffolgenden Woche nochmal mit. Und irgendwie wurde das dann zu einer Art Selbstläufer.“ Mit beeindruckenden 33 Turnierteilnahmen qualifizierte sich Schillinger dann auch für das TTBW-Race-Finale, das im November in Asperg zur Austragung kam. Bis Oktober nutzte er jede sich bietende Möglichkeit zur Teilnahme an der Turnierserie.

Und daran hat sich seither nichts geändert, eher wurde der sportliche Ehrgeiz noch mehr angestachelt. Anfang des Jahres nahm Schillinger an Race-Turnieren in Bayern teil, auf TTBW-Ebene hat er in diesem Jahr bereits einhundert Turniere bestritten. Oftmals beginnt das Turnierwochenende bereits am Freitagabend, bis zu sechs weitere Veranstaltungen werden dann am Samstag und Sonntag besucht. „Die Raceturniere sind einfach eine tolle Sache. Man trifft viele alte Bekannte, knüpft zudem neue Freundschaften und kann viel über den Tischtennissport fachsimpeln“, sagt Schillinger, der in Illertissen bei einem Hersteller von Großkälteanlagen arbeitet. „Dank geregelter Arbeitszeiten ist es mir möglich, abends und an den Wochenenden an den Turnieren teilzunehmen“, sagte er, „und nicht zuletzt habe ich auch eine Ehefrau, die Verständnis für meine Tischtennisbegeisterung hat.“ Diese Begeisterung hatte Peter Schillinger übrigens schon, bevor es Races gab. „Ich hatte auch mal in einer Saison achtzig Punktspiele für meinen Verein bestritten.“

Auch wenn Peter Schillinger nach eigener Aussage eine „Affinität für Zahlen“ hat, so steht bei ihm die persönliche TTR-Quote nicht primär im Vordergrund. „Wenn ich es generell auf meine TTR-Entwicklung anlegen würde, dürfte ich nicht so viele Turniere spielen“, meint er. Und er gibt zu, dass es bei dieser Vielzahl an Spielen auch Momente gibt, bei denen man vom Kopf her nicht ganz bei der Sache sei oder einfach die Körperspannung fehle. „Und dann verliert man halt auch mal Punkte.“ Doch meistens könne er sein Niveau halten (derzeit hat er 1651 TTR-Punkte) und über allem stehe der Spaß am Tischtennissport. Den er dann noch mehr hat, wenn seine Kinder Alexandra und Robin mit von der Partie sind. 

Und welche Ziele hat sich Peter Schillinger für die zweite Jahreshälfte vorgenommen? Schaut man da auf weltrekordverdächtige Werte, um in die Tischtennisgeschichte einzugehen? „Nein, ich habe mir diesbezüglich keine Ziele auferlegt, außer dass ich im TTBW-Race-Finale im November natürlich dabei sein möchte“, meint der 48-jährige, „wenn im September hoffentlich wieder eine normale Punktspielrunde gespielt werden kann, wird das mit den Races wieder abnehmen.“ Zumal er mit der ersten Mannschaft des TSV Herrlingen nachträglich in die Landesliga aufgestiegen ist und dann deutlich mehr gefordert sein wird. „Ich bin jetzt erst einmal froh, als erster TTBW-Spieler die Eintausendspiele-Marke überschritten zu haben. Das ist doch auch schon mal etwas.“

Bericht: Thomas Holzapfel
Fotos: Walter Dörling und Volker Arnold

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