Doch der Reihe nach: Zuerst Abi Note 2, gleichzeitig ganz nebenbei Deutsche Meisterin, dann Nominierung als Ersatzspielerin für Olympia, Volljährigkeit, kurz darauf wegen des dramatischen Verletzungsprechs von Ying Han Stammspielerin in der Olympia-Mannschaft, wegen der Rückenverletzung von Nina Mittelham vor etwas mehr als einer Woche plötzlich Führungsspielerin und schließlich, befreit vom Schul- und Abi-Stress mit einer auch mental starken Weltklasseleistung eine 5:1-Bilanz gegen absolute Weltklassespielerinnen. Das alles in einem Zeitraum von nicht einmal 2 Monaten, das klingt doch wie im Märchen, oder? Aber nein, wie wir alle wissen ist das die Realität oder wie es ihre Mitspielerin Xiaona Shan trefflich anmerkte: "Annett ist ein Wunder!" Doch vielleicht ist es ganz gut, dass ihr letztes Spiel bei Olympia gezeigt hat, dass die Bäume nicht einfach so in den Himmel wachsen.
Der Tischtennisbezirk Ludwigsburg gratuliert Annett ganz herzlich zu dieser tollem Leistung und wünscht ihr für die Zukunft den Erfolg, den sie sich wünscht! Bundestrainerin Tamara Boros dazu: "Was sie mit ihren 18 Jahren hier zeigt, ist unglaublich. Sie spielt wie eine erfahrene Spielerin bei ihrer dritten oder vierten Olympia-Teilnahme. Sie muss in ihrer Karriere einen Schritt nach dem anderen machen, aber sie kann wirklich eine Topspielerin werden."
Annett erlernte beim TTC Bietigheim-Bissingen mit 4 Jahren das Tischtennisspielen und schlug dort im Alter von 12 Jahren schon in der 3. Bundesliga auf. In den letzten 5 Jahren ist sie neben der weiblichen Tischtennis-Legende Hongi Gotsch zur Stütze der Bundesliga-Mannschaft des SV Böblingen gereift. Für den SV Böblingen wird sie auch weiterhin in den Einzelwettbewerben an den Start gehen, nur in der Bundesliga wird sie an der Seite von Hongi für den SV DJK Kolbermoor spielen.
Pressemitteilung
Annett Kaufmann - ein Tischtennis-Sommermärchen?
Es war einmal eine hochtalentierte junge Tischtennisspielerin, die zog bescheiden aus, um ihren Konkurrentinnen das Fürchten zu lehren...