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Wettkampfsport   Jugend  

Baden-Württembergische Einzelmeisterschaften Jugend 11 und Jugend 13 in Angelbachtal

Die „lebendigen Autogrammkarten“ geben sich keine Blöße

Zum zweiten Mal überhaupt kam die baden-württembergische Tischtennisjugend der Altersklasse 11 zu Meisterehren, in Angelbachtal im Rhein-Neckar-Kreis kamen gemeinsam mit der Jugend 13 die Landesmeisterschaften zur Austragung. Die Bilanz des langen Turniertags liest sich durchweg positiv, wie auch Jürgen Häcker, Beauftragter Jugendsport ARGE LS Baden-Württemberg, bestätigte: „Ein tolles Turnier, der Zeitplan wurde eingehalten und es gab hochklassigen Sport bei den Jüngsten zu sehen.“ Baden-Württembergische Meister im Einzel wurden – nicht ganz unerwartet – in der Jugend 11 Svenja Hepp und Levin Würzberger (beide FC Külsheim) und in der Jugend 13 Lotta Rothfuß (TTC Renchen) und Bence Szabo (TTC Ersingen).

Dass die Veranstaltung organisatorisch nach Plan lief, lag am erfahrenen Turnierleiterteam des Badischen Tischtennisverbandes mit Roland Köhler und Jörg Gerkewitz, die von Torsten Merz (Ressortleiter Jugend TTBW) und Wolfgang Heeren unterstützt wurden. Für das entsprechend angenehme Ambiente drumherum sorgten die Tischtennisfreunde Eschelbach-Angelbachtal, die wie schon im Vorjahr bei den Meisterschaften der Erwachsenen mit viel Herzblut die Gastgeberrolle einnahmen.

Svenja Hepp vom FC Külsheim bei den Mädchen 11, Lotta Rothfuß vom TTC Renchen bei den Mädchen 13 und Bence Szabo vom TTC Ersingen bei den Jungen 13 drückten dem Turniertag als zweifache baden-württembergische Meister ihren Stempel auf. Allesamt wurden sie, genauso wie der Külsheimer Levin Würzberger, in den Einzelkonkurrenzen ihrer Favoritenrolle gerecht. Dass der Titel eines baden-württembergischen Meisters bei den Top-Nachwuchstalenten aus den Landes- und Bundeskadern noch viel wert ist, bewiesen die Gesetzten mit ihrer Teilnahme. „Im Grunde war alles dabei, was Rang und Namen hat. Das ist ein weiterer positiver Aspekt dieser Meisterschaften“, sagte Jürgen Häcker. Und TTBW-Jugendreferent Wolfgang Laur, der in Betreuerfunktion vor Ort weilte, konstatierte: „Auch für die Unterlegenen kann es von Vorteil sein, einmal die Besten ihrer Altersklasse zu Gesicht zu bekommen.“ Und er beschrieb es auf seine Weise: „Das sind quasi lebendige Autogrammkarten.“

Bei den Mädchen 11 führte kein Weg an Svenja Hepp vorbei, die sich ohne Satzverlust den Titel sicherte. Auch im Finale gegen Lene Albrecht (TSV Rossfeld) ließ sie nichts anbrennen. Im Doppel mit Esil Ahmed (TTV Weinheim-West) war die Dominanz genauso frappierend, im Finale wurden Lene Albrecht und ihre Partnerin Alexa Breitenbücher (TSV Rossfeld) in die Schranken verwiesen.

Der an Position eins gesetzte Levin Würzberger agierte bei den Jungen 11 ähnlich souverän, wenigstens im ersten Satz des Endspiels wurde es beim 14:12 gegen Mousa Van Der Smissen (DJK Sportbund Stuttgart) kurzzeitig eng. Dass es im Doppel nicht zum Turniersieg reichte, lag am Ausfall seines Partners Valentin Justus Schenk (TSV Schwieberdingen), der sich zuvor im Einzel-Halbfinale eine Fußverletzung zuzog. „Wir hoffen, dass sich die Verletzung als nicht so schlimm erweist und wünschen Valentin eine schnelle Genesung“, meinte Jürgen Häcker am Folgetag. Baden-Württembergische Meister im Doppel wurden – durch den kampflosen Erfolg im Finale - Ben Enrico Hummig und Joshua von Wobeser vom TV Kieselbronn.

Hohe Satzgewinne waren lange Zeit auch bei Lotta Rothfuß (TTC Renchen) bei den Mädchen 13 an der Tagesordnung. In den KO-Runden wurde es etwas knapper, was aber nichts an der Dominanz der quirligen Angriffsspielerin änderte. Dies mussten die Korntaler Spielerinnen Ksenija Poznic im Halbfinale und Chenhao „Alily“ Chen im Endspiel neidlos anerkennen. Nicht weiter verwunderlich, dass Lotta Rothfuß auch im Doppel an der Seite von Kseinja Poznic nicht zu bezwingen war, das Endspiel gegen Chenhao Chen/Dana Haspel (TSV Korntal) ging mit 11:7, 11:9 und 11:5 an die beiden Freundinnen Rothfuß/Poznic.

Nicht ganz unerwartet hatte Bence Szabo bei den Jungen 13 die Nase vorn, eher überraschend kam dabei seine 1:3-Niederlage in der Vorrunde gegen den Bietigheimer Kilian Bossert. Davon ließ sich der Ersinger aber nicht weiter beeindrucken, es reichte trotzdem zum Gruppensieg und in den darauffolgenden KO-Runden ließ er keinen weiteren gegnerischen Satzgewinn mehr zu. Das Endspiel gewann er gegen Eren Ahmed (TTV Weinheim-West) mit 11:6, 11:9 und 13:11. Gemeinsam agierten die beiden im Doppel, wo es sowohl im Halbfinale als auch im Endspiel zu den wohl spannendsten Partien des Tages kam. Jeweils in fünf Sätzen gewannen Szabo/Ahmed erst gegen Finley Hofmann/Levi Ziegelmeier (FT V. Freiburg/TTC Renchen), dann – nach genauso packendem Spielverlauf – mit 11:6, 12:10, 8:11, 12:14 und 11:9 gegen Finn Pföhler/Tim Ries (TSV Korntal/DJK Unterbalbach).

Unter Leitung eines Oberschiedsrichters lief das Turnier in geordnetem Rahmen ab. „Es hat sich bewährt, dass die Talente am Tisch selbst nach jeweils zwei Ballwechseln an das Zählgerät gehen und die Zähltafel bedienen“, sagte Jürgen Häcker. Dies sei auch bei nationalen Turnieren wie dem Talent Team Cup gang und gäbe. „Würde man andere, spielfreie Talente als Schiedsrichter aufrufen, würde sich das Turnier vermutlich deutlich in die Länge ziehen.“ Vom Gastgeber TTF Eschelbach-Angelbachtal zeigte sich Jürgen Häcker zum wiederholten Male begeistert: „Der Verein wird sicherlich auch zukünftig immer mal wieder Gastgeber einer hochkarätigen Veranstaltung sein.“

Bericht: Thomas Holzapfel
Fotos: Jörg Hirsch

Eren Ahmed (TTV Weinheim-West)
In gespannter Erwartung
Vor dem Aufschlag
In Aktion
Lotta Rothfuß (TTC Renchen)
Levin Würzberger (FC Külsheim)
Emotionen pur
Voller Fokus
Ben Enrico Hummig und Joshua von Wobeser vom TV Kieselbronn - im Halbfinale nach packendem Krimi den Finaleinzug geschafft!

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